Weltraumwetter

Schwerer Sonnensturm: Diese Nacht sind in Deutschland Polarlichter möglich

Geschätzte Lesedauer: 3 minuten

Polarlicht in Deutschland möglich – ein heftiger Sonnensturm überrascht sogar Experten

Ein starker Sonnensturm beeinflusst seit Samstagabend das Erdmagnetfeld – die Auswirkungen werden noch bis Dienstag zu spüren sein. Bei klarem Nachthimmel besteht sogar eine Chance auf Polarlicht in Deutschland.

Die Bz Komponente des interplanetaren Magnetfeldes (IMF) kippte in der Nacht zum Sonntag scharf nach Süden. Dies führt aktuell zu einem starken geomagnetischen Sturm der Kategorie G3. Auslöser ist eine Sonneneruption, welche sich vor einigen Tagen auf der Sonne ereignete.

Wann und wo eine Chance auf die Sichtung des Polarlichts besteht, können Sie in unserer Polarlichtvorhersage erfahren. Dort zeigt der sogenannte Kp-Index, der eine planetarische Kennziffer darstellt, die Schwere des aktuell stattfindenden geomagnetischen Sturmes.

Mit bloßem Auge sind die Chancen relativ klein, mithilfe einer Kamera steigen sie jedoch: Das Phänomen nennt sich „fotografisches Polarlicht„.

Verstärkt ein Riss im Erdmagnetfeld die Aktivität?

Magnetfeldlinien
Verbindung zweier Magnetfeldlinien. Freiwerdende Energie erzeugt einen Riss im Magnetschild der Erde.
(Bild: NASA)

Nach neusten Beobachtungen von der NASAs IMAGE Raumsonde* und den NASA/ESA Cluster-Satelliten, kann das Erdmagnetfeld gewaltige Risse entwickeln, die für Stunden geöffnet bleiben. Durch diese Risse kann der Sonnenwind, in Form von geladenen Teilchen , durchschlüpfen, die Atmosphäre erreichen und so auch in Gebieten geringer Breitengrade Polarlichter erzeugen. Die Risse können für Stunden geöffnet bleiben und so einen Magnetsturm verstärken oder sogar auslösen.

Ein solcher Riss im Erdmagnetfeld, wäre eine mögliche Erklärung für die ungewöhnliche hohe Aktivität.

*Quelle:  Nasa.gov

 

KP-Index – Gradmesser für Polarlichterscheinungen

Der KP-Index zeigt die Schwere des aktuell stattfindenden geomagnetischen Sturmes an ( Stärke der Magnetfeldschwankungen ) und ist damit ein Gradmesser für eventuelle Polarlichterscheinungen. Je höher der Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung. Ab einem KP-Wert von 5 sind Polarlichterscheinungen im Norden Deutschlands möglich, für Süddeutschland liegt der Wert bei 7-8. Bei 9 und darüber ist eine Sichtung fast 100% sicher.

Kp=6 nur selten ( fotografisches Polarlicht möglich )

Kp=7 zu 50% ( visuelles Polarlicht möglich )

Kp=8 fast immer ( deutlich visuelles Polarlicht )

Kp=9 immer ( Helles Polarlicht in ganz Deutschland )

kp index deutschland
Quelle und Daten: GFZ Potsdam

Grundsätzliches zum Thema Polarlichtsichtungen

  • Informieren Sie sich über die aktuelle Sonnenaktivität, wenn die Sonne besonders aktiv ist und sich viele bzw große Sonnenflecken zeigen, erhöht sich die Chance auf Polarlichter.
  • Hier haben Sie keinen Einfluss, denn das Wetter an Ihrem Standort muss mitspielen. Wolkenfrei sollte der Nachthimmel schon sein. Hier gibt es den aktuellen Wolkenfilm über Deutschland: https://www.sat24.com/de
  • Suchen Sie sich einen Standort der möglichst weit weg von Städten und deren Lichtverschmutzung liegt. Auch ein Vollmond verringert die Chancen einer Sichtung erheblich.
  • Der Wichtigste Punkt. Wenn alles passt und ein Geomagnetischer Sturm aktiv ist beobachten Sie das Weltraumwetter ( https://sonnen-sturm.info/echtzeit-weltraumwetter/ ) auf dieser Seite finden Sie alle Erklärungen der Anzeigen.

 

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Ein Kommentar

  1. Hallo, als „Leugner“ des anthropogenen Klimawandels bin ich natürlich auf der Suche. Nachdem ich einen Beitrag über das beschleunigte Fließen der Grönlandgletscher gesehen habe, die auf eine Erwärmung des Erdinneren hinweist und die Temperatur anderer Planeten ebenfalls steigt, denke ich, die Erde wie auch die anderen, bewegen sich durch magnetische Felder (mehr als sonst) und heizen somit den leitenden Anteil des Inneren auf.
    Es ist wirklich spannend, danke für deinen Beitrag!

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