Weltraumwetter

Erster X-Klasse Flare vom Sonnenfleck 2205

Geschätzte Lesedauer: 3 minuten

Sonnenfleck „2205“ lässt die Sonnenaktivität steigen

Beruflich bedingt konnte ich diese Woche leider nicht so viele Blog-Artikel für euch verfassen. Den Support für die Facebook-Seite hat dankenswerterweise mein Bruder übernommen.Ich möchte euch dennoch kurz über die aktuellen Ereignisse auf der Sonne informieren.

1236124_749990068382604_8724171470980453424_nÄußerst interessant ist derzeit der sehr aktive Sonnenfleck 2205. Dieser Sonnenfleck entwickelte in den letzten Tagen ein komplexes Magnetfeld und sorgte für zahlreiche M-Klasse sowie einen X-Klasse Flare. Eine nette Veranschaulichung aller M-Klasse Eruptionen der letzen 4 Tage seht ihr in der Grafik unten. Auf der Grafik fehlt noch die letzte und bisher stärkste Eruption der Klasse X 1.6, die sich am 07.11.2014 gegen 18:26 Uhr ereignet hat. Der X-Klasse Flare verursachte zum Zeitpunkt der Eruption auf der Sonnenbeschienenen Seite der Erde eine Typ-II-Radioemission mit einer geschätzten Geschwindigkeit von 602 km / s. 

Bei den meisten Flares die dieser Sonnenfleck verursacht hat, wurden koronale Massenauswürfe beobachtet die jedoch, aufgrund der Flugbahn, unser Weltraumwetter nicht beeinflussen werden. Anders wird es jedoch in den nächsten Tagen aussehen, denn dann befindet sich der Sonnenfleck in einer guten geoeffektiven Position, sodass ein KMA das Erdmagnetfeld treffen könnte. Ende Oktober sorgte der größte Sonnenfleck der letzten 24 Jahre für ähnlich viele Flares, jedoch kam es hier zu keinem koronalen Massenauswurf (KMA) und folglich auch zu keinem Polarlicht. Daher sind wir mit Prognosen bezüglich der Polarlichtchancen in den nächsten Tagen lieber etwas vorsichtiger ;-)

Generell muss sich erst einmal ein Flare ereignen, der einen KMA in Richtung Erde schleudert. Dafür ist u.a. die Stärke und Dauer eines Flares entscheidend sowie der Winkel in dem der KMA die Sonne verlässt. Sollte sich da etwas in den nächsten Stunden oder Tagen tun, werdet Ihr es hier im Blog sowie auf Facebook als erstes erfahren.

Welche Informationen kann man aus den Radioemissionen der Sonne erhalten?

Bei einem Koronalen Massenauswurf werden, durch die Bewegung der Plasmawolke des KMA in der Sonnenkorona, elektromagnetische Wellen freigesetzt, deren Wellenlänge im Radiobereich liegt.
Die Freisetzung dieser Radiostrahlung geschieht durch einen Prozess, bei dem sich Elektronen des Plasmas um die lokalen Magnetfeldlinien in der Sonnenkorona auf Spiralbahnen bewegen.
Die Frequenz der ausgestrahlten Radiowellen hängt von zwei Parametern ab, zum Einen von der Dichte der Plasmawolke und zum Anderen von der Dichte des beteiligten Magnetfeldes. Bei höherer Dichte entstehen Wellen mit hoher Frequenz (300 MHz) und entsprechend bei niedriger Dichte Wellen mit niedrigerer Frequenz (10 MHz). Da sowohl die Magnetfeldlinien als auch das Plasma in der inneren Sonnenkorona dichter ist als in der äußeren Korona, entsteht bei einem starken KMA fast zwangsläufig ein sogenannter „Radio-Sweep„. Dieser Sweep beschreibt die Veränderung der Frequenz der Radiowellen von Hoch nach Niedrig, während sich die Schockfront des KMA durch die Sonnenkornona von innen nach außen fortbewegt.
Zeichnet man auf der Erde diese Frequenzabfolge auf, so kann man mit Hilfe von Modellen eine Aussage über die Geschwindigkeit der freigesetzten Plasmawolke erhalten.
In den Berichten zur Sonnenaktivität wird ein solches Ereignis auch als Typ II Radiosweep bezeichnet. Quelle und weitere Informationen unter https://www.ulrich-rieth.de/AuroraFAQ/RADIOEMISSION.HTML

GLOSSAR – https://sonnen-sturm.info/hilfe_faq/glossar/

Sonneneruptionen der letzten 4 Tage
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