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Leuchtende Wolken: Was hinter dem Phänomen Leuchtende Nachtwolken steckt

Leuchtende Nachtwolken - NLC = noctilucent clouds

Geschätzte Lesedauer: 3 minuten

Leuchtende Nachtwolken

Ab Mai bis etwa in den August hinein lässt sich ein äußerst seltenes Naturspektakel und Wetterphänomen in der Dämmerung beobachten. Die sogenannten leuchtenden Nachtwolken (englisch noctilucent clouds, kurz NLC), treten in großen Höhen auf und können bei klarem Himmel am Nordhorizont beobachtet werden.

Wo treten leuchtende Nachtwolken auf?

Leuchtende Nachtwolken treten im Gegensatz zu anderen Wolkenarten, welche eine Höhe von maximal 13 km erreichen, in einer Höhe von 83 km auf.  Zu sehen ist dieses seltene Naturspektakel nur, wenn die Sonne einen Stand zwischen  6° und 16° unter dem Horizont erreicht hat. So ist der Himmel bereits dunkel aber die Nachtwolken werden noch von der Sonne beschienen.

Leuchtende Nachtwolken von Mai bis August beobachten

Leuchtende Nachtwolken entstehen, wenn die Temperatur in der Mesopause, einer atmosphärischen Grenzschicht zwischen Mesosphäre und Thermosphäre, sehr niedrig ist. Die Mesopause liegt im Sommer in einer Höhe von ca. 80 bis 85 km und im Winter in einer Höhe von etwa 100 km. Etwa zwischen Mai und August ist die Temperatur in der Mesopause optimal für die Entstehung von leuchtenden Nachtwolken.

In dieser Zeit lohnt sich ein Blick an den Nordhorizont besonders in klaren Sommernächten vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang. Die leuchtenden Nachtwolken erscheinen dann leicht silbrig bis leicht geldlich. Sollten Sie in einer Gegend wohnen welche von Lichtverschmutzung betroffen ist, so empfiehlt sich ein kurzer Ausflug auf das Land weit weg von hellen Lichtquellen.

Die Entstehung von leuchtenden Nachtwolken

Bis heute ist die Entstehung von leuchtenden Nachtwolken noch nicht vollständig erforscht. Sicher ist, dass die Nachtwolken aus Eiskristallen bestehen. Woran sich diese Eiskristalle jedoch anlagern ist noch nicht abschließend geklärt. Nach heutiger Expertenmeinung könnten die Kristallisationskerne aus Material bestehen, welche bei Verglühen von Meteoren freigesetzt werden.

Auch ein Zusammenhang mit der Sonnenaktivität ist möglich, da die Veränderung der UV-Strahlung die chemische Reaktion beeinflusst und die Temperatur ebenfalls systematischen Veränderungen unterliegt. Es ist jedoch bis heute nicht nachgewiesen, dass die leuchtenden Nachtwolken im Sonnenmaximum häufiger auftreten.

Für eine höhere NLC-Aktivität könnte auch die Zunahme von Methan und CO2 verantwortlich sein, da dadurch in der Mesopause die Temperatur häufiger tief genug sinken könnte, um leuchtende Nachtwolken entstehen zu lassen.

Leuchtenden Nachtwolken fotografieren

 

Leuchtende Nachtwolken
Leuchtende Nachtwolken über Estland – © Arsty.

Grundsätzlich lassen sich die Nachtwolken mit dem bloßen Auge beobachten, wer dieses seltene Phänomen jedoch mit der Kamera festhalten, kann dies mit fast jeder Kamera tun. Voraussetzung ist, dass sich die Einstellungen der Kamera wie Belichtungszeit, Blende und ISO-Zahl manuell einstellen lassen. Optimal wäre auch ein Weitwinkelobjektiv oder ein Zoom-Objektiv mit Weitwinkel. Kompaktkameras neigen bei höheren ISO-Zahlen zu sehr starken Rauschen, daher sollte man bevorzugt bei ISO 100 fotografieren und bei voll geöffneter Blende mit Belichtungszeiten von 1 bis 30 Sekunden arbeiten, je nach Dämmerungsgrad. Ein Stativ oder eine geeignete Ablage wie eine Fensterbank, Autodach oder Mauerkronen sind daher unbedingt erforderlich.

Weiterführende Links zum Thema.

Dominik Zgrzendek

Mein Name ist Dominik Zgrzendek, ich bin 33 Jahre alt und Gründer des Weblogs "Sonnen-Sturm.info". Die Astronomie, sowie die Beobachtung der Sonne, ist ein langjähriges Hobby von mir. Mit dieser Seite möchte ich euch an meinem Hobby teilhaben lassen und hoffe so, einige für die Astronomie begeistern zu können!

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