Weltraumwetter

Weltraumwetterbericht vom 13. Dezember 2013

Geschätzte Lesedauer: 4 minuten

Weltraumwetterbericht vom 13. Dezember 2013

Insgesamt ist die Sonnenaktivität derzeit als gering einzustufen. Aufgrund einiger neuer und aktiver Sonnenflecken ist die Sonnenaktivität im Röntgenbereich etwas angestiegen. Die Solare Hintergrundstrahlung liegt im Bereich „B-8“. Am 12. Dezember ereigneten sich 2 Filamenteruptionen verbunden mit je einem koronalen Massenauswurf (KMA).

Die erste Filamenteruption konnten wir zwischen 04:04 Uhr und 04:30 Uhr beobachten. Auf den H-Alpha Bildern erkennt man, dass die Eruption in Verbindung mit dem C4 Flare gegen 04:36 Uhr rund um die Sonnenfleckenregion 1912 steht. Diese Eruption hat einen teilweisen Halo KMA ausgelöst, welcher sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Richtung Erde bewegt.

Die zweite Filamenteruption fand zwischen 05:51 Uhr und 07:24 uhr statt. Dieser Ausbruch steht ebenfalls mit einem Flare der Stärke C3 in Verbindung, der sich in der Nähe der Sonnenfleckregion 1917 ereignet hat. Der dazugehörige koronale Massenauswurf wird laut der aktuellen WSA/Enlil Modellrechnung die Erde vermutlich am 15. Dezember streifen.

Sonnenflecken

Sonnenflecken am 13. Dezember 2013
Sonnenflecken am 13. Dezember 2013

Region 1912: Die Region produzierte einen langen C-Klasse Flare mit einem Höchstwert von C4.6 am 12.13.2013 um 04.23 MEZ . Dieses Ereignis steht in Verbindung mit einem KMA in Richtung Erde.

Region 1917:  Produzierte ebenfalls einen C-Klasse Flare von langer Dauer, der seinen Höchstwert am 12.13.2013 um 07:59 MEZ erreichte . Dieses Ereignis löste eine Filamenteruption im Süden der Region aus.

Region 1918: Entwickelt sich derzeit langsam weiter und vergrößert sich.

Region 1920: Hat an Flecken dazugewonnen, war aber meist ruhig.

Region 1921: Erzeugte am 12.13.2013 um 23:14 MEZ einen C-Klasse Flare der Stärke C5.9.

Region 1922: Weist einen leichten Zerfall auf.

Region 1923: Entwickelt sich langsam und hat an Flecken zugenommen.

Region 1924: War ruhig und stabil. Am dem Mittag wird die Region sich komplett aus dem Sichtfeld gedreht haben.

Region 1925: Zeigt eine leichte Mix-Polatität

Sonnenwind & koronales Loch

koronales Loch
koronales Loch

Derzeit zeigt sich ein großes koronales Loch über der nördlichen Polarregion unserer Sonne. Koronale Löcher sind kühlere und weniger dichte Bereiche in der Sonnenkorona und sind für den Sonnenwind mitverantwortlich. Im Normalfall sind die Magnetfeldlinien im Äquatorialbereich der Sonne geschlossen und hindern somit das Plasma am freien Austreten in den interplanetaren Raum. Die Sonne weist jedoch ausgeprägte lokale Magnetfeldstrukturen auf, so dass es passieren kann, dass Bereiche gleicher magnetischer Polarität nah beieinander liegen und die Magnetfeldlinien weit in den Raum hinausreichen. Innerhalb des Magnetfeldbogens wird das Plasma festgehalten, jedoch kann es an den Bereichen außerhalb Bogens, dort wo die Magnetfeldlinien nahezu senkrecht auf die Sonne zurückfallen, ungehindert als sogenannter schneller Sonnenwind in den interplanetaren Raum austreten.

Dieses koronale Loch wird uns zwischen dem 13. & 17.12.13 mit seinem Sonnenwind und Teilchenstrom beeinflussen. Erste Auswirkungen sind bereits jetzt anhand der Daten der ACE-Raumsonde sichtbar. Typisch für ein koronales Lochs, ist die im Vorfeld ansteigende Partikeldichte gefolgt von einem langsamen Anstieg der Sonnenwindgeschwindigkeit. Der Sonnenwind wird sich vermutlich im Laufe des morgigen Tages erhöhen. Zwischen dem 14. und 17. Dezember wird sich die Geschwindigkeit vermutlich bis auf 600km/s steigern. Da zusätzlich am 15. Dezember ein koronaler Massenauswurf erwartet wird, kann es zu kurzzeitigen moderaten bis starken Störungen des Erdmagnetfeld kommen.

Diese Störungen des Erdmagnetfelds werden sich im Bereich Kp=5 bis Kp=6 (G1- geringer geomagnetischer Sturm – G2 – moderater geomagnetischer Sturm) bewegen.

Wir werden Sie hier im Blog und über die Sozialen Medien (Facebook, Twitter & Google+) rechtzeitig informieren.

In dieser 24 Stunden Übersicht der ACE-Daten haben wir den Partikel anstieg einmal für Sie markiert:

Mag_swe_24h

Magnetfeldlinien eines koronalen Lochs
In den Bereichen A sind die Feldlinien geschlossen und halten das Plasma der Korona fest. Im Bereich B reichen sie in den Raum hinaus, das Plasma kann längs der Feldlinien entweichen. Der Bereich B ist ein sogenanntes koronales Loch. Quelle: Wikipedia/Sebman81

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