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M3.7 Flare verursachte eine spektakuläre Filamenteruption

KMA mit erdgerichteter Komponente beobachtet

Geschätzte Lesedauer: 2 minuten

Gestern ereignete sich gegen 21:30  Uhr deutscher Zeit ein M-Flare der Stärke 3,7 rund um den Sonnenfleck AR3229. Begleitet wurde diese Sonneneruption mit einer spektakulären Filamenteruption, sowie einem kräftigen koronalen Massenauswurf. 

Filamenteruption und M-Flare 24.02.2023 21:30 Uhr
Filamenteruption und M-Flare 24.02.2023 21:30 Uhr

 

Die ersten Bilder von SOHO/LASCO deuten auf einen möglichen Halo-KMA hin, was bedeutet, dass es eine Komponente gibt, die in Richtung Erde unterwegs ist. Die Abfluggeschwindigkeit des KMA beträgt in etwa 1200 km/s (4 320 000 km/h) . Die Flanke des Massenauswurfes könnte die Erde am 27. Februar erreichen. NOAA-Analysten berechnen derzeit noch die genaue Flugbahn.

LASCO steht für Large Angle and Spectrometric Coronagraph und liefert meist das erste Anzeichen über das Auftreten eines koronalen Massenauswurfes. Tritt ein starker zentraler Flare auf, dann sollte man die Bilder im Auge behalten und nach einem Full-Halo CME Ausschau halten. Die Animation unten zeigt einen Teil-Full-Halo CMEvon der gestrigen Sonneneruption. Bei extrem starken CMEs kommt es zur „Schneebildung“ auf den Aufnahmen des Satelliten. Ein schönes Beispiel hierfür ist das „Gelbe“ Bild weiter unten. Der Grund für das Schneegestöber ist, dass der sensible CCD-Chip einfach zu viele Photonen und Energie abbekommt.

Halo-KMA: Koronaler Massenauswurf verlässt die Sonne in Richtung Erde
Halo-KMA: Koronaler Massenauswurf verlässt die Sonne in Richtung Erde

Aber das war noch nicht alles !

Protonensturm nach Sonneneruption

Stoßwellen im gestriegen KMA beschleunigten die Protonen bis fast auf die Lichtgeschwindigkeit. Der europäische Sonnenbeobachtungssatellit Proba 2 konnte diesen Protonensturm beobachten (die Protonen trafen auf die Kamera). Gleichzeitig konnte der GOES-16 Satellit einen starken Anstieg des Protonenflusses registriert und das löste ein Polarkappen-Absorptionsereignis ( PCA ) aus. Dieses Ereignis dauert noch an und es gibt an den Polen Probleme mit dem Funk (Kurzwelle).

Hochenergetische Protonen treffen auf die Bildsensoren der ESA Sonde
Hochenergetische Protonen treffen auf die Bildsensoren der ESA Sonde
Leichter Protonenanstieg nach der Sonneneruption
Leichter Protonenanstieg nach der Sonneneruption

Dominik Zgrzendek

Mein Name ist Dominik Zgrzendek, ich bin 33 Jahre alt und Gründer des Weblogs "Sonnen-Sturm.info". Die Astronomie, sowie die Beobachtung der Sonne, ist ein langjähriges Hobby von mir. Mit dieser Seite möchte ich euch an meinem Hobby teilhaben lassen und hoffe so, einige für die Astronomie begeistern zu können!

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Ein Kommentar

  1. Ich habe eine Frage, wenn solch eine Eruption in Richtung Erde strahlt, müsste man das nicht auch spüren können? Also im Sinne von Temperaturen, nicht im sinne einer Druckwelle, wie bei einer Explosion (Obwohl?).

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