Weltraumwetter

Erneute Sonneneruptionen aus erdgerichtetem Sonnenfleck 2242

Geschätzte Lesedauer: 2 minuten

Gegen 22:58 Uhr ereignete sich gestern Abend eine Sonneneruption mit einer Stärke von M6.9 aus der zentral gelegenen und aktiven Sonnenfleckenregion 2242 . Ein Vorhersagemodell vom Goddard Space Flight Center deutet daraufhin, dass sich aus der direkt erdgerichteten Sonnenfleckenregion auch ein koronaler Massenauswurf (KMA) gelöst hat, der sich in Richtung Erde bewegt.

Sonneneruption der Stärke M6,7 | Copyright/Quelle: NASA
Sonneneruption der Stärke M6,7 | Copyright/Quelle: NASA

Auf den Aufnahmen des LASCO Koronographen ist ein schwacher asymetrischer Full Halo zu erkennen, sprich ein koronaler Massenauswurf der sich in Richtung Erde bewegt. Normalerweise sollte es in diesem Fall zu einer Reaktion am EPAM kommen. EPAM steht für die Elektronen, Protonen und Alpha-Monitor und ist ein Instrument der ACE-Satelliten, welches die Elektronen und Protonen, die mit dem Sonnenwind gesendet werden misst. Dieser Monitor wird u.a. verwendet, um festzustellen, ob ein Sonnensturm bzw. ein Koronaler Massenauswurf zur Erde gerichtet ist. Doch bisher zeigt sich keinerlei Reaktion am EPAM, was eher darauf schließen lässt, dass sich der KMA doch nicht, oder nur mit einer sehr schwachen Komponente in Richtung Erde bewegt. Laut dem Goddard Modell ist mit einer Ankunft des KMA am 21 Dezember zu rechnen.

Bereits am 17. Dezember kam es aus dem Sonnenfleck 2242 zu einem der bisher stärksten Sonneneruptionen der vergangenen Wochen. Auch bei dieser Eruption war ein KMA zu beobachten, mit dessen Ankunft ab heute Abend gerechnet wird. Eine spätere Ankunft, etwa ab morgen Mittag, halten wir jedoch für Wahrscheinlicher. Da sich aber auch noch keinerlei Reaktion am EPAM zeigt gegen wir eher davon aus, dass dieser KMA entweder an der Erde vorbei fliegen wird oder nur mit sehr schwachen Auswirkungen ankommt. Wir werden euch selbstverständlich weiter auf dem Laufenden halten!

+++ Update – 13 Uhr +++

Nun ist auch das zweite Modell raus, es zeigt ebenfalls einen Treffer am Sonntag, den 21 Dezember. Glaubt man dem Modell, wäre ein mäßiger bis starker Magnetsturm/Sonnensturm denkbar (G2 bis max G3)

Ankunftszeit des KMA wäre in den frühen Morgenstunden, die Geschwindigkeit läge bei ~700km/s.

Link:https://www.swpc.noaa.gov/products/wsa-enlil-solar-wind-prediction

Berechnete KMA Flugbahn der M6.9 Sonneneruption am 18. Dezember
Berechnete KMA Flugbahn der M6.9 Sonneneruption am 18. Dezember

Dominik Zgrzendek

Mein Name ist Dominik Zgrzendek, ich bin 33 Jahre alt und Gründer des Weblogs "Sonnen-Sturm.info". Die Astronomie, sowie die Beobachtung der Sonne, ist ein langjähriges Hobby von mir. Mit dieser Seite möchte ich euch an meinem Hobby teilhaben lassen und hoffe so, einige für die Astronomie begeistern zu können!

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6 Kommentare

    1. Also vorbereiten muss sich niemand, da keinerlei Gefahr für uns AUF der Erde besteht. Anders sieht es da bei Satellitenbetreibern oder Astronauten aus. Hier kann es!, bedingt durch die erhöhte Strahlenbelastung, zu Schäden kommen. Aber dafür ist der aktuelle Auswurf vermutlich nicht stark genug. Genaue Angaben zu den möglichen Auswirkungen kann man ca 30 Minuten vor dem Auftreffen des Sonnensturms auf das Erdmagnetfeld. Ein Sonnensturm trifft generell das Erdmagnetfeld und kein Land.. die Auswirkungen wie z.b. Polarlicht kann jedoch bei sehr starken Sonnenstürmen auch in Deutschland zu sehen sein, was in Nord-Deutschland sogar recht häufig der Fall ist.

  1. Frage: Hies es denn nicht, dass die Sonne alle 11 Jahre seinen Höhepunkt erreicht und dann wieder stark zurückgeht ?? Dies sollte doch schon anfang dieses Jahres sein. Doch haben wir dieses Jahr einige starke KMA gehabt !!

    1. Es ist nicht unüblich, dass es statt einer Spitze also einem Höhepunkt, einen zweiten 1-2 Jahre nach dem ersten gibt. Genau dies ist aktuell auch der Fall Wir hatten es Ende 2013 bereits vermutet, siehe dazu https://sonnen-sturm.info/doppe… . Bereits der vorherige Zyklus weißte eine Doppel-Spitze auf, nur ist der 2. Höhepunkt diesmal stärker im vergleich zum ersten. Insgesammt gesehen ist der aktuelle Zyklus trotzdem schwach. Dazu hier ein Vergleich Zyklus 23/24;

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