Polarlicht-Vorhersage

Polarlicht-Vorhersage für Deutschland

 

Wichtige Informationen zur Polarlicht-Vorhersage & Beobachtung

  • Informieren Sie sich über die aktuelle Sonnenaktivität, wenn die Sonne besonders aktiv ist und sich viele bzw große Sonnenflecken zeigen, erhöht sich die Chance auf Polarlichter.
  • Hier haben Sie keinen Einfluss, denn das Wetter an Ihrem Standort muss mitspielen. Wolkenfrei sollte der Nachthimmel schon sein. Hier gibt es den aktuellen Wolkenfilm über Deutschland: https://www.sat24.com/de
  • Suchen Sie sich einen Standort der möglichst weit weg von Städten und deren Lichtverschmutzung liegt. Auch ein Vollmond verringert die Chancen einer Sichtung erheblich.
  • Der Wichtigste Punkt. Wenn alles passt und ein starker Geomagnetischer Sturm aktiv ist, beobachten Sie das Weltraumwetter auf dieser Seite finden Sie alle Erklärungen der Anzeigen.

Aktuelle Wahrscheinlichkeit einer Sonneneruption

Allgemeine Wahrscheinlichkeit für eine Sonneneruption nach Stärke

Plot by Andreas Möller . Data by SWPC
Regionale Wahrscheinlichkeit für eine Sonneneruption nach Sonnenfleck
Polarlicht-Vorhersage 1

Aktuelle Polarlicht-Vorhersage

Polarlicht Vorhersage in Mittleren Breiten

Polarlicht-Vorhersage 2
Polarlicht Vorhersage in Hohen Breiten
Polarlicht-Vorhersage 3

Vorhersage der geomagnetischen Aktivität

KP-Vorhersage für Mittlere Breiten (3 Tage) 

Polarlichtvorhersage für Mitteleuropa
Polarlichtvorhersage für Mitteleuropa
KP-Vorhersage für Hohe Breiten (3 Tage)
Polarlichtvorhersage für Nordeuropa
Polarlichtvorhersage für Nordeuropa

Der KP-Index

Der KP-Index zeigt die Schwere des aktuell stattfindenden geomagnetischen Sturmes an ( Stärke der Magnetfeldschwankungen ) und ist damit ein Gradmesser für eventuelle Polarlichterscheinungen. Je höher der Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung. Ab einem KP-Wert von 5 sind Polarlichterscheinungen im Norden Deutschlands möglich, für Süddeutschland liegt der Wert bei 7-8. Bei 9 und darüber ist eine Sichtung fast 100% sicher.

Was ist ein Kp-Index?

Der Kp-Index ist ein Globalindikator der geomagnetischen Aktivität, dessen Intensität durch Werte von 0 bis 9 bestimmt wird. Ausgehend vom Kp-Index und der geografischen Breite können Sie sofort ermitteln, ob die Aussichten zur Beobachtung von Polarlichtern gut sind oder nicht.

Wie funktioniert der Kp-Index?

Aus der folgenden Tabelle können Sie ersehen, bis zu welchem Breitengrad Sie das Polarlichtoval in Abhängigkeit von der Intensität des Kp-Wertes beobachten können.

Kp-Index Geomagnetische Breite Polarlichtaktivität
Kp 0  66,5° oder höher Sehr niedrig
Kp 1  64,5° Niedrig
Kp 2  62,5° Niedrig
Kp 3  60,4° Ungewiss
Kp 4  58,3° Aktiv
Kp 5  56,3° Kleinerer Sturm (G1)
Kp 6  54,2° Mäßiger Sturm (G2)
Kp 7  52,2° Starker Sturm (G3)
Kp 8  50,1° Sehr starker Sturm (G4)
Kp 9  48,1° oder niedriger Extrem starker Sturm (G5)

Beispiel: Bei einem Kp-Wert von 0 können Sie Polarlichter bis Tromso in Norwegen beobachten, bei einem Kp-Wert von 5 sind Polarlichterscheinungen bis Edinburg in Schottland möglich und bei einem Kp-Wert von 9 (Höchstwert) ist die Sichtung eines Polarlichts bis Marseille in Frankreich möglich.

Aktuelle Kp-Index

Polarlicht-Vorhersage 4

Quelle und Daten: GFZ Potsdam

Polarlicht Prognose (OVATION)

Dieses Modell gibt eine Prognose für die Intensität des Polarlichtovals und beruht auf den Solarwind Begebenheiten und des interplanetaren Magnetfeldes. Die Karte zeigt die Intensität und die Position des Polarlichtovals für die angegebene Zeit. Die Prognose basiert auf den aktuellen Sonnenwind Messungen der DSCOVR-Satelliten auf dem der Erde zugewandten Lagrange-Punkt L1 und dem Eintreffen auf der Erde. Die rote Linie zeigt, wie weit die Aurora unter guten Bedingungen zu beobachten wäre.

Dieses Aurora-Modell basiert auf dem Sonnenwind-Input unserer Echtzeit-Sonnenwind-Vorhersage (PREDSTORM) für den Punkt Sonne-Erde L1. Die Prognose läuft vom aktuellsten Simulationszeitpunkt bis 24 Stunden in der Zukunft. Die Simulation läuft alle 4 Stunden, beginnend jeden Tag um 03:00 UT.
Dieses Aurora-Modell basiert auf dem Sonnenwind-Input unserer Echtzeit-Sonnenwind-Vorhersage (PREDSTORM) für den Punkt Sonne-Erde L1. Die Prognose läuft vom aktuellsten Simulationszeitpunkt bis 24 Stunden in der Zukunft. Die Simulation läuft alle 4 Stunden, beginnend jeden Tag um 03:00 UT.

Nördliche Hemisphäre

OVATION Polarlicht Prognose

Südliche Hemisphäre

OVATION Polarlicht Prognose

Hemispheric Power

Das OVATION-Modell berechnet in GigaWatts eine global integrierte Gesamtenergiedeposition für bis zu 30 Minuten in der Zukunft. Bei Werten unter etwa 20 GW ist möglicherweise keine oder nur geringe Aurora zu beobachten. Bei Werten zwischen 20 und 50 müssen Sie sich möglicherweise in der Nähe der Aurora befinden, um sie zu sehen. Bei Werten über 50 sollte die Aurora mit viel Bewegung und Farben am Himmel gut beobachtbar sein. Sobald die hemisphärische Kraft 100 oder mehr erreicht, wird dies als sehr starker geomagnetischer Sturm betrachtet.

ACE MAG & SWEPAM

In den ACE MAG & SWEPAM Diagrammen, die das Magnetfeld und den Sonnenwind grafisch darstellen, wird obendie Stärke des Interplanetaren Magnetfeld (IMF) insgesamt als weiße Bt-Kurve angezeigt.An dieser Stelle ist auch die Stärke der Z-Komponente als rote Bz-Kurve aufgetragen. Die Polarlichtwahrscheinlichkeit ist umso höher je niedriger der Bz-Wert im negativen Bereich ist und umso höher der Bt-Wert ist.

Die hellblauePhi-Kurve zeigt einen Heliospheric Current Sheet (HCS) an, wenn ein Wechsel von 0/360 Grad nach 180 Grad oder umgekehrt erfolgt. Wichtig ist, daß diese Phi-Kurve vor und nach dem angezeigten Wechsel stabil ist. Man sollte auch wissen, daß kurz vor, während und nach nach einem HCS solare Ereignisse besonders starke Wechselwirkungen mit dem Erdmagnetfeld verursachen. Der HCS ist die mit Abstand größte von der Sonne verursachte Struktur im Sonnensystem. Es handelt sich dabei um ein riesiges Magnetfeld innerhalb des Sonnensystems, das sich ausgehend von der Äquatorialebene der Sonne bis zur Jupiterbahn erstreckt.
Die orangeDensity-Kurve stellt die Partikeldichte im Sonnenwindes dar. Für das Auftreten von Polarlicht ist eine möglichst hohe Teilchenanzahl pro Kubikzentimeter erforderlich. Je höher die Teilchenanzahl ist, desto stärker ist der Druck auf das Erdmagnetfeld. Ein starker Druck auf unser irdisches Magnetfeld wirkt sich auf die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von sichtbarem Polarlicht in erheblichem Maße aus. Die Polarlichtwahrscheinlichkeit steigt nämlich mit dem Anstieg der Teilchenanzahl und dem damit verbundenen höheren DruckDie gelbeSpeed-Kurve gibt die Geschwindigkeit des Sonnenwinds an. Je höher die Sonnenwindgeschwindikeit ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von sichtbarem Polarlicht.
Die grüneTemp-Kurve gibt die Temperatur der Sonnenwindteilchen an. In der Regel ist mit dem Auftreten einer Schockfront auch ein Sprung in der Temperatur der Sonnenwindteilchen verbunden. Ein solcher Temperaturanstieg kann aber hier und da auch bei normalen Bedingungen vorkommen. Von daher gesehen ist diese Kurve nicht so aussagekräftig. Wenn die Temperatur wenige Stunden nach der Ankunft eines frontal auftreffenden Partikelstroms einer Sonneneruption an der Erde merklich absinkt, dann ist die Erde in die magnetische Blase des Partikelstrom eingetreten. Die Erfahrung lehrt, daß häufig während einer solchen Passage durch die magnetische Blase stark ausgeprägte Polarlichter auftreten.

24 Stunden Übersicht

Polarlicht-Vorhersage 5

2 Stunden Übersicht

Polarlicht-Vorhersage 6

Magnetometer

Ein Magnetometer (umgangssprachlich auch als Teslameter oder Gaußmeterbezeichnet) ist eine sensorische Einrichtung zur Messung magnetischer Flussdichten. Magnetische Flussdichten werden in der Einheit Tesla (T) gemessen.Ein geomagnetischer Sturm wird typischerweise in drei Phasen unterteilt. Die Anfangsphase zeichnet sich durch eine Schwächung des Magnetfelds um etwa 20-50 nT innerhalb einiger Dutzend Minuten aus. Nicht jedem Sturmereignis geht eine solche Anfangsphase voraus und umgekehrt folgt auch nicht jeder derartigen Störung des Magnetfelds ein Magnetsturm. Die eigentliche Sturmphase beginnt, wenn die Störung größer als 50 nT wird, wobei es sich um eine willkürlich gezogene Grenze handelt. Im Laufe eines typischen Magnetsturms wächst die Störung weiter an. Die Stärke eines Erdmagnetsturms wird als moderat bezeichnet, wenn die maximale Störung weniger als 100 nT beträgt, intensiv, wenn die Störung 250 nT nicht überschreitet und ansonsten als Supersturm. Nur selten wird eine maximale Abschwächung von etwa 650 nT überschritten, was etwa drei Prozent des Normalwerts entspricht. Die Phase dauert einige wenige Stunden und endet, sobald die Stärke der Störung sinkt, also das Erdmagnetfeld wieder beginnt zu seiner typischen Stärke anzuwachsen. Diese Erholungsphase endet mit dem Erreichen des Normalwerts und kann zwischen 8 Stunden und einer Woche dauern.Die Störung wird ausgelöst von Schockwellenfronten des Sonnenwinds, die durch Sonneneruptionen oder koronale Massenauswürfe(KMA) entstehen und etwa 24 bis 36 Stunden benötigen, um die Erde zu erreichen. Sie dauert etwa 24 bis 48 Stunden an, in Einzelfällen mehrere Tage – in Abhängigkeit von der Störungsursache auf der Sonne. Das Auftreffen der Schockfront, bestehend aus elektrisch geladenen Teilchen, auf die Magnetosphäre führt zu einer Abschwächung des Erdmagnetfeldes, das nach etwa zwölf Stunden sein Minimum erreicht.

Kiruna Magnetogramm

Dieses Magnetogramm zeigt die Werte von der Bodenstation in Kiruna (Schweden, Europa) an. Für Polarlichter in mittleren Breiten sollte die Ablenkung in den Daten größer als 1300nT sein.

Polarlicht-Vorhersage 7

 

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