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Entfernung der Erde zur Sonne und weitere interessante Fakten

Wie weit ist die Sonne von der Erde entfernt?

Geschätzte Lesedauer: 4 minuten

Entfernung der Erde zur Sonne

In unserem heutigen Artikel möchten wir die häufigsten Fragen zu der Entfernung der Sonne zur Erde klären. Außerdem gibt es ein paar interessante Fakten zu unserer Milchstraße. Den Artikel zur Entfernung der Erde zum Mond finden Sie über die Suche.

Dass die Erde sich nicht auf einer perfekten Kreisbahn um die Sonne bewegt und damit Ihr Abstand immer gleich ist, ist bereits seit der Arbeit von Johannes Kepler im 17. Jahrhundert klar. Die Himmelskörper bewegen sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne, die Planetenbahnen sind also oval und deswegen schwanken die Abstände zwischen den Planeten und der Sonne. In Sonnennähe, dem sogenannten Perihel, beträgt der Abstand zwischen der Erde und der Sonne 147,1 Millionen Kilometer, in Sonnenferne dem Aphel rund 152,1 Millionen Kilometer.

Entfernung der Erde zur Sonne
Abbiildung: Kleinste und größte Entfernung der Erde von der Sonne
(nicht maßstabsgerecht).

Entfernung der Erde zur Sonne im Sommer am größten

Der weit verbreitete Glaube, dass die Entfernung zur Sonne große Auswirkung auf die Jahreszeiten hat, ist falsch. Frühling, Sommer, Herbst und Winter entstehen durch den schwankenden Einfallswinkel des Sonnenlichts im Jahresverlauf.

Trotzdem scheinen Perihel und Aphel zeitlich mit den Sonnenwenden zusammenzuhängen: Den sonnenfernsten Punkt erreicht die Erde etwa zwei Wochen nach der Sonnenwende im Juni – also mitten im Sommer der Nordhalbkugel. Am kleinsten ist die Entfernung zur Sonne etwa zwei Wochen nach der Sonnenwende im Dezember.

Mittlere Entfernung der Erde zur Sonne

Ähnlich wie bei unserer Erde verhalten sich auch die anderen Planeten im Sonnensystem. Auch sie drehen sich in Ellipsen um die Sonne. Deshalb spricht man bei allen Planeten von einer mittleren Entfernung von der Sonne zu den Planeten. So sind es z.b. beim Merkur 58 Millionen Kilometer, bei der Erde 149,6 Millionen und bei der Venus 108 Millionen. Am weitesten entfernt ist der Zwergplanet Pluto mit einer mittleren Entfernung zur Sonne von 5 966 Millionen Kilometer.

Welche Zeit benötigt das Licht, um die Strecke Sonne-Erde zurückzulegen?

Die Sonne ist im Schnitt 149,6 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, das Licht hat eine Geschwindigkeit von 299.792.458 Meter pro Sekunde. Das bedeutet, dass das Licht 499 Sekunden von der Sonne zur Erde benötigt, also 8 Minuten und 19 Sekunden

Größe und Bahn der Milchstraße und Sonne im Universum

Unsere Sonne ist etwa 30.000 Lichtjahre vom Zentrum der Milchstraße entfernt. Die Milchstraße selbst hat einen Durchmesser von bis zu 200.000 Lichtjahren und weist eine Dicke zwischen 3.000 und 16.000 Lichtjahren auf, je weiter entfernt vom Zentrum, desto Dünner wird die Milchstraße.

Einzuordnen ist die Milchstraße in die Gruppe der Spiralgalaxien. Man geht davon aus, dass alleine unsere Milchstraße etwa 100 Milliarden Sterne enthält, mit einem sehr massereichen Kern, von dem spiralförmig Arme wegführen. Unsere Sonne befindet sich im Außenbereich eines solchen Armes.

Wie kann man sich das Milchstraßensystem vorstellen?

Relativ vereinfacht kann man sich das Milchstraßensystem als eine rotierende Scheibe vorstellen, mit einer gewaltigen Verdichtung in Ihrem Zentrum und vielen verschiedenen Armen. Im Scheibenzentrum vermuten viele Wissenschaftler ein riesiges Schwarzes Loch.

Darstellung der Umgebung unserer Sonne innerhalb der Milchstraße
Künstlerische Darstellung der Umgebung unserer Sonne innerhalb der Milchstraße. Die Abbildung zeigt den lokalen Spiralarm (Orion-Arm) und seine beiden Nachbarn, den Perseus- und den Sagittarius-Spiralarm. Die Positionen einer Reihe von bekannten Sternen in der Nachbarschaft der Sonne sind in der Karte angegeben (weiße Punkte). Die blauen Punkte markieren die Positionen der acht Cepheiden, die für die vorliegende Untersuchung ausgewertet wurden.
© ESO PR 30-08, September 19, 2008

Die Milchstraße am Nachthimmel

In klaren Nächten und an nicht Licht verschmutzten Orten kann man die Milchstraße als helles Band zahlloser Sterne beobachten. Was wir sehen ist die Ebene der Galaxiescheibe, sowohl innen als auch nach außen in Richtung Milchstraßenrand.

Unsere Galaxie bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rund 220 Kilometer pro Sekunde oder knapp 800.000 Kilometer pro Stunde. Unser Sonnensystem benötigt für eine einzige Umlaufbahn innerhalb der Milchstraße ungefähr 240 Millionen Jahre.

Aufnahme Milchstraße
360°-Panoramaaufnahme der Milchstraße, aufgenommen im Death-Valley-Nationalpark

 

 

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26 Kommentare

  1. Frage: Wird die Entfernung Erde – Sonne von der Oberfläche oder dem Mittelpunkt der Sonne aus gerechnet?

  2. Habe mich für ein paar Fakten über unser Sonnensystem und unsere Milchstraße interessiert und bin dabei auf Ihre Seite gekommen. Sehr informativ und für einen Laien verständlich erklärt. Danke für Ihre Arbeit.

      1. Bei der Angabe der Lichtgeschwindigkeit bitte das Komma entfernen, weil Licht bewegt sich im Vakuum mit einer Geschwindigkeit von 299.792.458 Metern pro Sekunde. Als groben Richtwert kann man sich merken, dass die Lichtgeschwindigkeit ungefähr 300.000 Kilometer pro Sekunde entspricht.

  3. Naja,warum bei näherer sonne Winter ist ,ist irgendwie unlogisch.
    Und wenn man die Länge der elipsenbahn mit Geschwindigkeit der Erde vergleicht ,also komplexere Berechnungen anstellt gibt es Unstimmigkeiten
    Komisch

    1. Wie sehr uns die Sonne wärmt, hängt davon ab, wie die Erde zur Sonne steht. Dass die Erde sich auf ihrer elliptischen Umlaufbahn mal der Sonne annähert, mal von ihr entfernt, spielt dabei kaum eine Rolle: Den entferntesten Punkt von der Sonne (das Aphel der elliptischen Umlaufbahn), erreicht die Erde Anfang Juli – Hochsommer in Deutschland! Rund 152 Millionen Kilometer ist die Sonne jetzt entfernt, ihr Licht braucht acht Minuten und 27 Sekunden bis zu uns. Anfang Januar dagegen erreicht uns das Sonnenlicht 17 Sekunden früher, denn wir sind um fünf Millionen Kilometer näher an der Sonne. Doch in diesem so genannten Perihel, dem sonnennächsten Punkt unserer Umlaufbahn mit nur 147 Millionen Kilometern Abstand, herrscht in Deutschland tiefster Winter. Die Jahreszeiten entstehen nicht durch die Entfernung der Erde zur Sonne, sondern durch die Neigung der Erdachse zur Ekliptik – und sie sind um so ausgeprägter, je weiter man vom Äquator entfernt ist.

      Und deine „komplexen Berechnungen“ kannst du gerne mit uns teilen, damit wir diese nachvollziehen können.

      Viele Grüße
      Dominik

  4. Mich würde sehr interessieren, ob die Sonnenentfernung stets zwischen 147 Mio und 152 Mio km schwankt oder ob es in der Vergangenheit andere Distanzen gab. Wenn ja, wie lauteten diese vor 50, vor 100, vor 1000 und vor 10.000 jahren?

    Mit freundlichen Grüßen

    Rüdiger Forsbeck

  5. Ich selber war auch darüber verwundert, dass die kürzere Entfernung im Winter auf der Nordhalbkugel weniger Einfluss auf die Temperatur hat. Allerdings erklärt es sich für mich durch die geneigte Erdmittelachse und die daraus resultierenden kürzeren Tage. Ebenfalls wird wahrscheinlich auch die Athmosphäre seine Auswirkungen darauf haben, die möglicherweise ankommende Energie ableitet in das Universum.

    Allerdings bin ich einfach nur Laie.

    Jedoch ist bei mir die Frage aufgekommen und interessiert mich, ob es tatsächlich (auf einige Jahrzehnte gesehen) unterschiedlich kurze und weite Abstände zwischen Erde und Sonne gibt. Schließlich ist die Umlaufbahn elliptisch und würde mich an ein altes Kinderspielzeug erinnern, bei dem ein Kreisel in einer Art Teller unterschiedliche, nie aufeinanderfolgend selbe Bahnen benutzt und dabei Kugeln in verschiedene Taschen schleudert. :-)
    Deswegen würde ich mir möglicherweise Hitzewellen und „Eiszeiten“ erklären können, die dann auch unsere derzeitigen Abgasdiskussionen in Frage stellen könnten. Natürlich gibt es auch vermehrt höhere Umweltverschmutzung, ist aber nicht nur alleine für Klimaänderungen verantwortlich, wie nach einem Bericht über Probebohrungen im „ewigen Eis“ bewiesen wurde, da es ähnliche Belastungen auch schon Jahrhunderte vor der Industrialisierung gab.

    Vielen Dank für die „Aufklärung“ im Voraus.

    1. Im Laufe der Jahrtausende bewegt sich die Erde mal in Ellipsen und mal fast kreisförmig um die Sonne. Auch die Entfernung zur Sonne ist dabei Veränderungen unterworfen. Aktuell entfernt sich die Erde von der Sonne. Ein Faktor der sich auf die Erde eher kühlend auswirkt. Das sich erwärmende Klima hat also andere physikalische Gründe. Klar ist (und eingentlich auch selbsterklärend), dass der Mensch das Klima mitverändert.

      Aus Wikipedia: „Der Ausdruck Anthropozän (zu altgriechisch ἄνθρωπος ánthropos, deutsch ‚Mensch‘ und καινός ‚neu‘) ist ein Vorschlag zur Benennung einer neuen geochronologischen Epoche: nämlich des Zeitalters, in dem der Mensch zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse auf der Erde geworden ist.“

      Ich empfehle gerne die Dokumentation (kostenfrei in der ZDF Mediathek) „Klima macht Geschichte“ in zwei Teilen. Gerngeschehen ;)

  6. Mich würde interessieren wie groß die Erde aus Sicht der Sonne erscheint,
    bei einer Entfernung von ca. 150 Mio km.
    Die Sonne strahlt ihre Energie radial ab.
    Die Erde trifft nur ein winziger Bruchteil dieser abgestrahlten Energie.
    Das Verhältnis von abgestrahlter Energie zu der Energiemenge, welche die Erde trifft
    lässt sich einfach über die Projektion berechnen.
    Wir auf der Erde leben von den paar „Sonnenstrahlen“ die uns treffen.
    Das ist der absolute Wahnsinn.
    Sollte die Sonne mal husten, dann ist’s vorbei mit allen Klimamodellen.

  7. Erst einmal vielen Dank für diese informative Seite.

    Ich habe gehört, dass die Planeten an unserer Sonne „zerren“ und sie deshalb ein bisschen hin- und herwackelt. Wie groß ist denn diese Ablenkung? Kann man das in Kilometern angeben? Durchmesser der Sonne sind 1,3 Millionen Kilometer, oder?

    Viele Grüße
    Thomas

  8. Guten Tag,
    als ich die Schule besuchte 1962 war der Abstand Sonne Erde mit 165Mio km beschrieben. Ich weiss nicht waren die Wissenschaftler ungenau oder unwissend. Doch ich denke der Abstand hat sich verkleinert.
    Der Beweis ersieht man an den Temperaturen des Mondes welcher im Durchschnitt in den letzten 50 Jahren ein Anstieg von 3.5°C erreichte gegenüber der Erde die in den letzten 100 Jahren nur 1.2°C zunahm. Nach meinem Wissen gibt es dort kein CO2 der als Schuldiger dasteht. Ich denke der Treibhauseffekt schützt uns auch vor einer höheren Strahlung der Sonne und die kleinere Absenkung in der Nacht. Ohne unsere Atmosphäre auch mit CO2 wäre die Erde leider nicht bewohnbar.(+150° und -110°C). Die zweite Frage ist warum ist die Erwärmung in höheren Lagen ab 1500m um 0.5-0.75°C höher obwohl der CO2 Gehalt tiefer ist als 0-500m? Viele Fragen bei aller Liebe zum Klimawandel. Meine Meinung je tiefer der Effekt Treibhaus umso höher die Erwärmung auf der Erde. Zu beachten die Natur verursacht 96% und der Mensch 4% und in der Luft erreichen wir bald 0.04%. Wir haben auf der Welt 4 extreme Salzseen welche 10% CO2 verursachen. Warum diese Seen nicht mit Sand zudecken und wir erreichen eine Reduktion von gut und gerne 250mal mehr als wir Menschen heute überhaupt produzieren. Ich verstehe, wenn mann die Luftverschmutzung bekämpft, doch der Kampf gegen die Klimaänderung wird für alle aussichtslos sein. Das vermindern von CO2 und Wasserstoff bewirkt eine höhere Tagestemperatur und eine kältere Nachttemperatur und ein höherer Temperatur Durchschnitt.

    1. Hallo Herr Baumgartner,

      Der Abstand der Erde von der Sonne nimmt pro Jahr um ca. 15 Zentimeter zu, angesichts der mittleren Entfernung von etwa 150 Millionen Kilometern, ist diese Änderung sehr gering. Die „Panne“ mit der Mondtemperatur wird hier ganz gut beschrieben: https://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/raetsel-nach-40-jahren-geloest-temperatur-des-monds-ist-gestiegen-nun-ist-klar-dass-apollo-missionen-schuld-sind_id_9112672.html

      Zum Rest kann ich nicht viel beitragen, da ich kein Meteorologe oder Physiker bin.
      Viele Grüße
      Dominik

      1. Wenn es stimmt, dass die Erwärmung des Mondes durch Spuren der Astronauten verursacht wurde, dann stellt sich für mich eine weitere Frage:
        Kann man berechnen, um wieviele Grad sich die Erde durch die Spuren der Menschheit erwärmt hat (Strassen, Gebäude, Plätze, Städte usw.)?

    2. Hallo Herr Baumgartner,

      Könnten sie zu Ihren Behauptungen Quellen nennen.
      Gerade die Angaben, dass die Natur 96% CO2 erzeugt und die 4 Salzseen würden mich interessieren.

      Vielen Dank

  9. Am 29.11 Freitag 0236uhr habe ich genau das geträumt.
    ich bin im Traum im All gewesen, habe die Sonne gesehen und die Erde als elyptishen Kreis und die Verhältnisse an Masse/Verdunstungsfläche zum abstand zur Sonne wahrgenommen. Also wenn der durchschnittliche Abstand von der gestamten Umrundung im Jahr sich verringerte, bemerkte/fühlte ich das die Fähigkeiten sich abzukühlen durch zunahme der Masse über weniger gebundenes Eis immer im absoluten Gleichgewicht ist.
    Post scriptum: Sie wurde auch immer Grüner wenn sie so einen „Klimawandel“ hatte…
    sorry’n’bisslkompliziertiseshaltimmer
    Beste Grüße von der Wissifluh

  10. Letztens habe ich einen sehr interessanten Bericht gesehen, über das Sonnensystem und sein Aufenthaltsort in der Milchstraße.
    Dabei habe ich gelernt, dass es ausser im Sonnensystem auch in einer Galaxie eine sogenannte habitable Zone gibt…
    Nur in dieser Zone gibt es Sterne, die potentielle Planeten haben, die für Leben geeignet sind.
    Zu nah am Zentrum sind zu viele Sonnen, die sich gegenseitig die Planeten wegreißen. Also etwas zu unruhig.
    Am äußeren Rand einer Galaxie gibt es zu wenig feste Materie um Planeten entstehen zu lassen. Also etwas zu ruhig.

    Wird ziemlich gut erklärt von Harald Lesch.
    Ich möchte nicht unerlaubt einen Link angeben.
    Deshalb hier als Klartext. einfach bei Youtube als Suche eingeben:
    „Wo sind die Aliens? Das Fermi-Paradoxon“
    Dann findet man das entsprechende Video. Das Thema wird angesprochen ab Minute 6:01

  11. Perihel/Aphel spielen schon eine Rolle, allerdings nicht für die Jahreszeiten, sondern für den Wechsel von Eis- und Warmzeiten. Man erwartet so ca. alle 100.ooo Jahre eine Eiszeit. Die letzte Eiszeit war grob gesagt vor 20.ooo Jahren, die nächste ist also in ungefähr 80.ooo Jahren zu erwarten. Wir haben also zig Tausende Jahre einer Warmzeit vor uns, das fängt gerade erst an. CO2? Vergiss es. Näheres unter https://de.wikipedia.org/wiki/Milanković-Zyklen

  12. Wow, interessanter Artikel! Es ist faszinierend zu erfahren, wie die Entfernung der Erde zur Sonne variiert und welche Auswirkungen dies auf unser Sonnensystem hat. Danke für die tollen Informationen!

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