Innerhalb der letzten einhundert Jahre ist die Temperatur der Erde beinahe um ein Grad gestiegen. Während der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts stiegen die Erdtemperaturen fast ein halbes Grad (0,4) an, seit 1970 allerdings scheint die Temperatur um ein weiteres halbes Grad anzusteigen. Und das obwohl die Temperatur nach dem letzten Anstieg 30 Jahre lang konstant geblieben war. Einen derartigen Anstieg hat es auch noch nie auf der Erde gegeben, Forscher und Wissenschaftler aus aller Welt machen sich Sorgen. Man konnte die Gründe für einen derartigen Anstieg bislang noch nicht wirklich belegen und beziffern, jetzt ist es anhand von Modellrechnungen erstmals gelungen, die Schwankungen der Sonne in Auswirkung auf unser Erdklima, zu dokumentieren, um diese zumindest einschätzen zu können.
Sonneneinstrahlungen als Energiequelle für das Wetter
Für das Wettergeschehen ist die Einstrahlung der Sonne ziemlich entscheidend, jede noch so kleine Schwankung des Strahlungsflusses kann eine Veränderung für die künftige oder aktuelle Klimaentwicklung darstellen. Bekannt ist, dass die Sonne ihre Strahlung in verschiedenen Wellenlängen und in unterschiedlichen Höhen innerhalb der Erdatmosphäre absorbiert. Die Röntgenstrahlung erreicht den Menschen zum Glück nicht, denn sie wird der hohen Atmosphäre zurück gehalten. Die UV-Strahlung, genauer ultraviolette Strahlung, wird in der Ozonschicht der so genannten Stratosphäre gehalten und erreicht den Menschen nur bedingt. Die Radiostrahlung und das für uns sichtbare Licht erreichen hingegen den Erdboden.
Aktuell macht der Abbau der Ozonschicht Forschern große Bedenken. Durch diesen Vorgang gelangen immer mehr ultraviolette Einstrahlungen auf den Erdboden und verändern das Klima nachhaltig. Dies nennen wir an dieser Stelle die direkten Auswirkungen, denn die Sonne wird für den Menschen gefährlicher. Die indirekten Auswirkungen der Sonneneinstrahlung auf unser Erdklima und den Klimawandel sind beispielsweise die kosmischen Strahlungen. Die Intensität des Magnetfeldes in dem die Sonne zur Erde steht schwankt mitunter und bringt unter anderem die Wolkenbildung aus dem Konzept. Diese werden abgebaut und reflektieren nicht mehr länger das einfallende Sonnenlicht. Auch aus diesen Gründen kann sich die ansteigende Temperatur erklären lassen.
Die Sonnenaktivität und die Erdtemperatur
Die Schwankungen im Magnetfeld sind unter anderem zu einem großen Teil für den Einfluss der Sonne auf das Erdklima verantwortlich. Ändern sich die magnetischen Schwankungen, so ändert sich auch das Verhalten der Sonnenaktivität. Besonders interessant ist an dieser Stelle die so genannte Sonnenfleckenrelativzahl, welche seit dem 17 Jahrhundert regelmäßig bemessen wurde. Die Zahlen variieren dabei in einem elfjährigen Zyklus. Demnach war im 16 Jahrhundert eine sehr geringe Sonnenaktivität zu verzeichnen gewesen, was die bekannte kleine Eiszeit in Europa beeinflusste. Die Themse gefror in regelmäßigen Abständen und die Gletscher wucherten in die Täler. Im 12 Jahrhundert stieg schließlich die Aktivität der Sonne und man berichtete zeitgleich von einem sehr auffallend warmen Klima. Die Sonnenaktivität spielt also ohne Zweifel eine Rolle in der Erderwärmung.
Moderne Messergebnisse der Sonneneinstrahlung
Die letzten Jahrzehnte und die Weiterentwicklung der Technik machten es möglich, die Schwankungen der Sonnenaktivität und des Magnetfeldes der Sonne über Satelliten ziemlich genau festzuhalten und zu beobachten. Man stellte fest, dass die Sonne in sehr aktiven Zeiten mehr UV-Strahlung ausstrahlte, die Erdatmosphäre wurde aufgrund dieses Einflusses nachweislich erwärmt und dehnte sich auch entsprechend aus. Man maß diverse Temperatur- und Druckschwankungen im Bereich der Stratosphäre, was gleichzeitig mit entsprechenden Luftzirkulationen auf der Erde in Verbindung gebracht wurde. Und auch die Helligkeit der Sonne spielt eine nicht unerhebliche Rolle, wirkt sich demnach in periodischen Abständen zu- oder abnehmend auf das Erdklima aus. Je heller also die Sonnenflecken und die Helligkeit, desto höher die Temperaturen auf der Erde.
Studien über den Klimawandel – was haben wir in Zukunft zu erwarten?
Das PMOD, physikalisch-meteorologische Observatorium Davos, belegte diese Studie nun mit Hilfe der EAWAG, ETH in Zürich und der Uni in Bern. Innerhalb der nächsten 100 Jahre werden – laut den Ergebnissen – durchaus erwähnenswerte Effekte auftreten. Sobald die Sonne und dessen Aktivität wieder ihr Minimum erreicht hat, so soll das Klima auf der Erde um einen halben Grad abfallen. Dies ist zwar erst einmal positiv zu bewerten, allerdings kompensiert es den menschengemachten Temperaturanstieg nicht wirklich. Aber man könne Zeit gewinnen und den Anstieg der Temperatur verlangsamen. Die Folgen des Klimawandels könnten verheerend sein, Forscher der Studie warnen davor, dass die aufgeschobene Zeit keine aufgehobenen Auswirkungen mit sich bringt.
Wie wird sich die Sonne in den nächsten Jahren verhalten?
Es steht leider nicht in menschlicher Macht zu dieser Frage genaue Fakten zu liefern, zumindest noch nicht – es bleibt bei reinen Spekulationen. Wirkliche aufgezeichnete Daten und Fakten gibt es eben erst seit ein paar Jahrzehnten und man weiß nicht, wie sich das Klima vor den Aufzeichnungen genau verhielt, man kann sie lediglich vermuten. Auch die Zukunftsaussichten bleiben aus diesem Grund eine reine Spekulation. Man rechnet mit einem erneuten Tief in etwa 50 oder 100 Jahren, aber sogar diese Aussage ist nicht wirklich präzise. Und dennoch: Es könnte kalt werden, ebenso, wie es im 17 Jahrhundert einmal der Fall war. Steht uns die nächste Eiszeit schon sicher bevor?
Quellen: www.mps.de und www.spektrum.de