Sonnenzyklus: Die Sonnenaktivität verläuft auch 2020 nicht synchron

Asynchroner Sonnenzyklus

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Die Aktivität unserer Sonne folgt einem regelmäßigen Zyklus: Im Laufe von etwa elf Jahren schwingt sie zwischen einer Phase der Ruhe und einer Phase gehäufter Sonnenflecken, Plasmaausbrüche und Sonnenstürme hin und her. Auch das solare Magnetfeld polt sich im Takt dieses Sonnenzyklus um. Angetrieben wird dieser Wechsel wahrscheinlich von großen Umwälzströmen im Sonneninneren.

Wissenschaftler beobachten schon länger, dass die beiden Sonnenhälften sich dabei nicht immer synchron verhalten. Auch der aktuelle Sonnenzyklus verhält sich so. Während die Südliche Hemisphäre aktiv ist, kann man derzeit eine ruhigere Nördliche Hemisphäre beobachten; Der Norden kann um bis zu zwei Jahre von Solar Max im Süden versetzt sein. Auf der Aufnahme der Sonne vom 4. Dezember 2020 ist dieses Phänomen sehr gut zu sehen:

Auf der südlichen Hemisphäre gibt es derzeit viermal mehr aktive Regionen als im Norden. Seit dem Erscheinen der großen Sonnenflecken  im Oktober 2020 befanden sich ungefähr 82% aller Flecken im Süden. Die überwiegende Mehrheit aller Sonnenaktivitäten kommt von nur einer Hälfte der Sonne.

Der historische Rückblick auf die Sonnenfleckenaktivität, der vom pensionierten NASA-Wissenschaftler David Hathaway verfasst wurde, zeigt, dass Sonnenzyklen häufig in die eine oder andere Richtung kippen. Der große Sonnenzyklus 19 aus den 1960er Jahren war zum Beispiel größtenteils südlich, eine Asymmetrie, die sich auch auf den Sonnenzyklus 20 auswirkte:

Geglättete monatliche Sonnenfleckenbereiche für die nördliche und südliche Hemisphäre getrennt. Die Differenz zwischen den Kurven wird rot ausgefüllt, wenn der Norden dominiert, oder blau, wenn der Süden dominiert.

 

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