Magnetische Aktivität folgt gleichem Gesetz wie bei sonnenähnlichen Sternen
Montréal (Kanada) –
Die Dynamotheorie beschreibt die Erzeugung und das Verhalten von Magnetfeldern in elektrisch leitfähiger Materie, etwa in dem heißen Plasma im Inneren eines Sterns. Die Magnetfelder sonnenähnlicher Sterne haben ihren Ursprung in der Konvektionszone, in der heiße Materie aus dem Sterninneren bis an die Oberfläche aufsteigt. Doch diese Konvektion ist auf äußerst komplexe Weise mit den Magnetfeldern verknüpft. Die Magnetfelder wickeln sich auf und bilden schlauchähnliche Strukturen, die entscheidend die Aktivität wie Sonnenflecken, Fackeln und Protuberanzen beeinflussen.
Bei unserer Sonne kehrt sich alle elf Jahre das globale Magnetfeld um – und genau diese Länge des Sonnenzyklus bereitete den Astronomen bislang Kopfzerbrechen, da sie nicht im Einklang mit den Zyklen von Sternen ähnlicher Masse und Helligkeit zu sein schien. Die Simulationen von Strugarek und seinen Kollegen zeigen jetzt jedoch, dass sich die komplexen Zusammenhänge in einem dimensionslosen Parameter zusammenfassen lassen, der Rossby-Zahl: Die Periode des magnetischen Zyklus ist umgekehrt proportional zu diesem Parameter. „Die Rossby-Zahl erfasst den Einfluss der Sternrotation auf die Konvektion“, so die Forscher. Und der sich darauf ergebende Zusammenhang gelte sowohl für unsere Sonne als auch für sonnenähnliche Sterne, wie ein Vergleich mit Beobachtungsdaten zeige. Die Sonne ist also tatsächlich ein sonnenähnlicher Stern.
Bildquelle: A. Strugarek et al. / AAAS
Textquelle: Autor: Rainer Kayser