Koronaler Massenauswurf

Koronaler Massenauswurf: Gigantische Plasmawolken und ihre Auswirkungen
In diesem Lexikon-Eintrag werfen wir einen detaillierten Blick auf den Koronalen Massenauswurf (KMA, englisch: Coronal Mass Ejection, CME), jene gewaltigen Plasmawolken, die von der Sonne ins All geschleudert werden und unser Erdleben beeinflussen können. Ob Sie sich für Astronomie interessieren oder die Risiken für Technik und Gesellschaft verstehen möchten: Hier erfahren Sie alles über die Entstehung, Geschichte und Auswirkungen eines Koronalen Massenauswurfs. Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Sonnenaktivität!

Was ist ein Koronaler Massenauswurf? Eine einfache Erklärung
Ein Koronaler Massenauswurf ist eine massive Plasmawolke, die bei Sonneneruptionen (Flares) von der Sonnenkorona ins Weltall entweicht. Diese Wolke besteht aus geladenen Teilchen wie Elektronen, Protonen und schweren Atomkernen. Mit Geschwindigkeiten von bis zu 3.000 Kilometern pro Sekunde rast sie durch den Weltraum und erreicht die Erde in der Regel nach 1 bis 3 Tagen. Obwohl die Masse einer solchen Wolke der eines ganzen Bergmassivs entspricht, ist sie so dünn verteilt, dass sie in einem Vakuum kaum spürbar wäre.
Nicht jede Sonneneruption löst einen Koronalen Massenauswurf aus, vor allem stärkere Flares der Klassen C, M oder X sind dafür verantwortlich. Wenn der Auswurf erdgerichtet ist, kann er geomagnetische Stürme verursachen, die als Sonnenstürme bekannt sind. Ein Beispiel: Bei einem X-Klasse-Flare mit langer Dauer entsteht oft ein heller, deutlicher KMA, der als „Halo“-Ereignis auf Satellitenbildern erscheint und die Erde nach 12 bis 48 Stunden trifft.
Beispiel eines koronalen Massenauswurfs
Wenn sich ein X-Klasse Flare mit einer Dauer von 2 Stunden ereignet, wird dieser sicherlich von einem hellen und deutlichen KMA begleitet werden. Abhängig von der Lage der Eruption auf der Sonne, könnte die Explosion teilweise oder vollständig zur Erde gerichtet sein. Auf den Satellitenbildern, wie die unten, beobachten wir dies als einen teilweise oder gar vollständig Halo KMA. Wenn dies der Fall ist, wird der KMA die Erde je nach Geschwindigkeit nach etwa 12 bis 48 Stunden erreichen und einen Magnetsturm / Sonnensturm auslösen.

Die Geschichte der Entdeckung von Koronalen Massenauswürfen
Die Entdeckung von Koronalen Massenauswürfen begann in den 1970er Jahren mit den ersten Weltraumobservatorien. Frühe Beobachtungen stammen von der OSO-7-Sonde der NASA im Jahr 1971, doch die systematische Erforschung startete mit dem Skylab-Programm und später mit SOHO im Jahr 1995. Diese Missionen ermöglichten es, die Korona der Sonne zu beobachten und Auswürfe zu detektieren.
Historisch fielen starke Koronale Massenauswürfe mit Ereignissen wie dem Carrington-Ereignis von 1859 zusammen, das Telegrafennetze lahmlegte, lange bevor der Begriff geprägt wurde. Heute, im Sonnenzyklus 25, der seit 2019 läuft, beobachten wir vermehrte Auswürfe, die stärker als erwartet sind und zu intensiven Sonnenstürmen führen.
Aktuelle Berichte, wie vom DLR oder der Universität Göttingen, zeigen, dass der Zyklus 25 bereits den vorherigen übertrifft.
Die Wissenschaft hinter dem Koronalen Massenauswurf: Physik und Mechanismen
Ein Koronaler Massenauswurf entsteht durch magnetische Rekonnexion in der Sonnenkorona. Starke Magnetfelder in aktiven Regionen (z. B. Sonnenflecken) speichern Energie, die bei Eruptionen freigesetzt wird. Die Plasmawolke wird dann mit hoher Geschwindigkeit (bis 3.000 km/s) ausgestoßen.
Forschungen zeigen, dass nicht jeder Flare einen KMA auslöst, es hängt von der Intensität und Lage ab. Offene Fragen drehen sich darum, ob der Flare den Auswurf verursacht oder umgekehrt. Im Zyklus 25 haben Beobachtungen, z. B. vom 28. November 2025, riesige Auswürfe gezeigt, die die Thermosphäre der Erde aufheizen.
Auswirkungen eines koronalen Massenauswurfs (KMA/CME) auf die Erde
Ein koronaler Massenauswurf (KMA oder CME) ist eine riesige Plasmawolke aus geladenen Teilchen (Elektronen, Protonen und Atomkernen), die von der Sonne mit Geschwindigkeiten bis zu 3.000 km/s ins All geschleudert wird. Wenn sie die Erde trifft (nach 1–3 Tagen), interagiert sie mit dem Erdmagnetfeld und löst geomagnetische Stürme aus. Diese können harmlos sein, aber bei starken Ereignissen erhebliche Konsequenzen haben.
Positive und spektakuläre Effekte: Polarlichter
Die geladenen Teilchen dringen entlang der Magnetfeldlinien in die Atmosphäre ein und regen Sauerstoff- und Stickstoffatome an, die dann leuchten. Das Ergebnis sind beeindruckende Polarlichter (Aurora borealis/australis), die normalerweise nur in Polnähe sichtbar sind, bei starken Stürmen aber bis in mittlere Breiten (z. B. Deutschland) reichen.
Negative Auswirkungen auf Technik und Infrastruktur
- Stromnetze: Der Sturm induziert Ströme in langen Leitungen (z. B. Stromleitungen, Pipelines), die Transformatoren überlasten oder zerstören können. Das führt zu Blackouts.
- Satelliten und Raumfahrt: Erhöhte Strahlung schädigt Elektronik, stört GPS-Signale und erhöht den Luftwiderstand in niedrigen Orbits (Satelliten verlieren Höhe).
- Kommunikation: Hochfrequenz-Funkstörungen, besonders in Polargebieten; Beeinträchtigung von Navigation und Flugverkehr.
- Astronauten: Erhöhte Strahlendosis im Weltraum.
Historisches Beispiel: Das Carrington-Ereignis von 1859
Das stärkste bekannte Ereignis: Ein massiver KMA führte zu Polarlichtern bis in die Tropen und legte Telegrafennetze lahm (Funken, Brände). Heute würde ein vergleichbarer Sturm Milliardenschäden verursachen – Schätzungen gehen von weltweiten Blackouts über Wochen aus.
Zusammenfassend schützt das Erdmagnetfeld uns vor den schlimmsten Effekten, aber in unserer technikabhängigen Welt sind starke KMAs eine reale Gefahr. Aktuelle Beobachtungen (z. B. durch SOHO oder Solar Orbiter) ermöglichen Vorhersagen, sodass Maßnahmen ergriffen werden können. Im aktuellen Sonnenzyklus 25 (Maximum um 2025) sind solche Ereignisse häufiger!

Beobachtung und Instrumente für Koronale Massenauswürfe
Der Large Angle and Spectrometric Coronagraph (LASCO) an Bord der SOHO-Sonde ist das Schlüsselwerkzeug zur Beobachtung. LASCO besteht aus drei Koronographen (C1, C2, C3), die die Korona abdunkeln und Auswürfe sichtbar machen. SOHO, eine ESA/NASA-Mission seit 1995, erforscht die Sonne mit zahlreichen Instrumenten.
Moderne Missionen wie Solar Orbiter oder das Solar Dynamics Observatory (SDO) ergänzen dies mit hochauflösenden Daten. Im Dezember 2025 beobachten wir dank Echtzeit-Überwachung durch das DLR und andere Institutionen aktive Regionen, die zu neuen Auswürfen führen könnten.
Schauen Sie für Live-Daten auf SOHO-Daten oder unsere Seiten zu Weltraumwetter & Sonnenaktivität
Aktuelle Forschung und der Sonnenzyklus 25
Der Sonnenzyklus 25, der 2019 begann, übertrifft Prognosen mit stärkeren Auswürfen. Forscher wie Volker Bothmer von der Universität Göttingen betonen die erhöhte Aktivität, die zu mehr Sonnenstürmen führt. Neue Studien klären die Verbindung zwischen Flares und KMAs, und Missionen wie Solar Orbiter liefern Einblicke in Echtzeit.
Im Jahr 2025 haben Ereignisse wie der Auswurf vom 4. Oktober oder der aktuelle vom 28. November gezeigt, wie dynamisch die Sonne ist. Das DWD und andere warnen vor anhaltenden Stürmen.
Fazit: Warum Koronale Massenauswürfe uns betreffen
Ein Koronaler Massenauswurf ist ein beeindruckendes Phänomen, das die Macht der Sonne demonstriert und direkte Auswirkungen auf unsere Technologie hat. Vom historischen Carrington-Ereignis bis zu den aktuellen im Zyklus 25: Das Verständnis hilft uns, Risiken zu minimieren. Bleiben Sie auf sonnen-sturm.info informiert und entdecken Sie mehr über die Geheimnisse des Weltraums!