Koronales Loch
Was sind koronale Löcher in der Sonnenatmosphäre ?
Koronale Löcher sind Bereiche in der Sonnenkorona, wo die Sonne das Magnetfeld eröffnet und es dem Sonnenwind so ermöglicht zu entkommen. Auf den Röntgenaufnahmen der Beobachtungssatelliten erkennt man Koronale Löcher als dunkle Gebiete auf der Sonnenoberfläche.
Das Auftreten von koronalen Löchern
Koronale Löcher erscheinen wählend des Abklingens und im Minimum eines Sonnenfleckenzyklus am häufigsten. In dieser Zeit stellen Sie den Haupt-Beeinflussungsfaktor für das Erdmagnetfeld dar. Während des Sonnenfleckenminimums ist das räumliche Auftreten koronaler Löcher zumeist auf die Polregionen beschränkt, während des Maximums können sie sich jedoch an allen Breitengraden auf der Sonne bilden.
Wie wirken sich koronale Löcher aus?
Grundsätzlich gilt: Je größer und erdgerichteter ein Koronales Loch ist, desto stärker sind die Auswirkungen bei uns auf der Erde zu spüren und desto höher ist die Wahrscheinlichkeit Polarlichter zu beobachten. Im Gegensatz zu den Auswirkungen bei Sonneneruptionen oder Eruptiven Protuberanzen, erhöht sich der Sonnenwind an den Messinstrumenten des ACE-Satelliten nicht schlagartig, sondern baut sich Rampenförmig auf.
Wie erkenne ich den Sonnenwind eines koronalen Lochs?
Ein typischer Verlauf ist auf der nachfolgenden Grafik dargestellt. Eine Live-Übersicht der Sonnenwind-Daten finden Sie -hier-
- Anstieg der Teilchendichte – Oberer Wert – Density p/cm3
- Stärke und Ausrichtung des IMF nimmt zu. Unterer Wert – Bx, By und Bz nehmen zu oder schwanken Stark
- Die Teilchendichte nimmt ab und die magnetische Störung beruhigt sich
- Während Teilchendichte und die Stärke des IMF abnehmen, steigt die Geschwindigkeit des Sonnenwindes über mehrere Tage hinweg an und fällt dann langsam ab – Mittlerer Wert
Wie entstehen Koronale Löcher?
Im Normalfall sind die Magnetfeldlinien im Äquatorialbereich der Sonne geschlossen und hindern somit das Plasma am freien Austreten in den interplanetaren Raum. Die Sonne weist jedoch ausgeprägte lokale Magnetfeldstrukturen auf, sodass es passieren kann, dass Bereiche gleicher magnetischer Polarität nah beieinander liegen und die Magnetfeldlinien weit in den Raum hinausreichen. Innerhalb des Magnetfeldbogens wird das Plasma festgehalten, außerhalb des Bogens jedoch kann es an den Bereichen, wo die Magnetfeldlinien nahezu senkrecht auf die Sonne zurückfallen, ungehindert als schneller Sonnenwind in den interplanetaren Raum austreten.