Astronomie

Der „Super-Schneemond“ im Februar

Geschätzte Lesedauer: 2 minuten

Medien überschlagen sich oft mit Superlativen und das macht auch vor astronomischen Theme nicht halt. Neben dem „Supermond“ gibt es nun also sogar den „Super-Schneemond“. Was hat es damit auf sich?

Mond und Erde sind ein unschlagbares Team. Bereits seit Milliarden Jahren vollziehen sie ihre Drehung umeinander. Diese Drehung ist allerdings nicht exakt gleichmäßig – manchmal kommen die beiden Himmelskörper sich etwas näher als sonst. Wenn sie sich besonders nahe sind, bezeichnet man dies als Perigäum. Wenn sie besonders weit voneinander entfernt sind, spricht man von Apogäum.

Der "Super-Schneemond" im Februar 2
Unterschiede zwischen Supermond und Mikromond

Nun kann es vorkommen, dass von der Erde während eines solchen Perigäums zufälligerweise ein Vollmond zu sehen ist, die erdzugewandte Seite des Mondes also gänzlich von der Sonne beleuchtet ist. Dies bezeichnet man dann gemeinhin als Supermond. Diese Bezeichnung ist natürlich kein astronomischer Fachbegriff, im Gegenteil: Diesen Begriff hat sich wohl in den 1970er Jahren ein Astrologe, also ein Pseudowissenschaftler, ausgedacht. Wie auch immer: Mittlerweile hat der Begriff Einzug in den allgemeinen Sprachgebrauch gehalten und wird auch von vielen Medien verwendet.

Der "Super-Schneemond" im Februar 3
Animation der verschiedenen Mondphasen

Natürlich lässt sich auch der Supermond noch überbieten: Für den Fall, dass in einem Wintermonat während des Perigäums der Vollmond zu sehen ist, haben einige Leute den Begriff Super-Schneemond entwickelt. Man darf gespannt sein, welche Steigerungen uns in den nächsten Jahren noch erwarten werden!

Der Super-Schneemond erwartet uns in naher Zukunft am 09.02.2020. Ein bisschen geschummelt ist es aber: Während der Vollmond bereits am 09.02 eintritt, ist das Perigäum nämlich erst am 10.02 erreicht. Das dürfte dem geneigten Beobachter aber das visuelle Vergnügen nicht verderben. Apropos Beobachtung: So richtig gut eignet sich ein Supermond leider nicht als Teleskopobjekt, denn während des Vollmonds ist die Mondoberfläche so hell, dass einzelne Details nur schwerlich ausgemacht werden können.

Mehr zum Thema Super-Schneemond erfahrt Ihr in diesem Clip von unserem Autor Tim Ruster:

Tim Julian Ruster

Tim Ruster ist Astro-Cartoonist und Planetariumsführer. Er wurde 1991 in Köln geboren, wo er auch heute noch lebt und viel Zeit mit dem Zeichnen neuer Astro-Comics verbringt. Seit vielen Jahren arbeitet er ehrenamtlich im Kölner Planetarium und erklärte dort schon unzähligen Besuchern den Sternhimmel und die Geheimnisse des Weltalls. Durch die vielen guten Fragen, die bei diesen Führungen vor allem von Kindern gestellt werden, kam er im Jahre 2015 auf die Idee, den Weltraum durch Zeichnungen zu erklären : Astro-Comics war geboren! Astro-Comics entwickelte sich zu einem richtigen Projekt und wurde schnell bekannter. Obwohl Tim Ruster 2016 sein juristisches Staatsexamen abgelegt hat, widmete er Astro-Comics jede freie Sekunde. Heute haben die astronomischen Cartoons schon tausende Fans bei Facebook, Instagram und Twitter und haben vielen Menschen den Weltraum etwas näher gebracht. Tim Ruster veröffentlicht die Astro-Comics nicht nur auf www.astro-comics.de und in den sozialen Netzwerken, sondern auch in mehreren Online- und Printformaten.

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