Rückblick – Sonnenaktivität im Mai 2015
Sonnenaktivität Mai 2015
Im Mai variierten die Sonnenfleckenrelativzahlen von 11 bis 188, dies entspricht einem Bereich zwischen sehr niedrigem und hohem Niveau, das Monatsminimum lag nur knapp unter dem bisherigen Jahresminimum. Die geglätteten Monatsmittelwerte lagen auf dem Niveau von 2012/2013. Durch Spezielle Sonnenteleskope zeigt sich die Sonne aber immer noch mit einigen kleinen, teilweise unscheinbaren Flecken und Filamenten bedeckt. Einsteiger Sonnenteleskope für den Privatanwender gibt es bereits unter 1500 Euro
Sonnenflecken
Die Sonnenflecken sind relativ zur umgebenden unteren Schicht der Sonnenatmosphäre (Photosphäre) um einige hundert Grad kühlere Gebiete auf der Sonne, die deshalb als dunkle Flecken in Erscheinung treten. Sie werden durch Magnetfelder verursacht und treten häufig in Gruppen auf. Ihre Anzahl schwankt mit einer Periode von rund 11 Jahren, einem Sonnenfleckenzyklus. Am meisten Sonnenflecken sind um die Jahre des Aktivitätsmaximums (2013/2014) zu beobachten, während um das Aktivitätsminimum (zuletzt 2008) für Monate kein einziger Fleck auf der Sonne auszumachen ist.
Die Anzahl der Sonnenflecken wird mit der Sonnenfleckenrelativzahl angegeben, die aus der Summe der zehnfachen Anzahl Fleckengruppen und aller Einzelflecken berechnet wird. In der Zeit um das Aktivitätsmaximum kann diese Zahl kurzzeitig 300-400 erreichen. Heute, mehrere Monate nach dem Aktivitätsmaximum, beträgt die Sonnenfleckenrelativzahl 47
Sonnenflecken können durch ein speziell geschütztes Sonnenteleskop beobachtet werden. Besonders grosse Fleckengruppen können auch schon mal durch eine Sonnenfinsternisbrille erahnt werden (Achtung, auf keinen Fall mit optischen Instrumenten verwenden).
Polarlichter
Die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Polarlichtern bis in den deutschsprachigen Raum ist in den kommenden Monaten gar nicht so gering, da es auch in der absteigenden Aktivitätsphase immer wieder zu starken Eruptionen auf der Sonne kommen kann, bei denen grosse Mengen an Plasma in den Weltraum ausgestossen werden. Die Ankunft solchen Plasmas bei der Erde verursacht häufig geomagnetische Stürme und in der Folge davon Polarlichter, die während der klaren Nacht den Himmel in Farben erglimmen lassen. Allerdings kann man sich in der Nordhälfte Deutschlands viel grössere Chancen ausrechnen als in der Schweiz, Österreich oder Süddeutschland.
Zuletzt konnten in der Nacht auf den 6. August 2011 bis nach Süddeutschland Polarlichter erhascht werden. Der sogennante Kp-Index lag damals bei knapp 9 − ein solch hoher Wert wurde zuvor letztmals im September 2005 gemessen − er kommt also ausgesprochen selten vor.
Der Kp-Index bezeichnet die Intensität der geomagnetischen Störung auf einer zehnstufigen Skala von 0 bis 9. In Norddeutschland kann ab einem Kp-Index-Wert von bereits 6 mit Polarlichtern tief am Nordhorizont gerechnet werden.
Im Mai 2015 erreichte der Kp-Index maximal einen Wert von rund 6 – er wurde am Vormittag des 13. Mai erreicht. Drei mal kam es im Mai zu visuellem Polarlicht in Norddeutschland (2015-05-10/11 2015-05-12/13 & 2015-05-18/19) – Quelle https://www.polarlicht-archiv.de
Weiterführende Links
- Weltraumwetter (CalSky)
- Polarlicht-Archiv ( Deutschland )
- Polarlicht-Vorhersage ( Deutschland )