Astronomen entdecken riesigen kalten Fleck auf dem Jupiter
Das Markenzeichen vom Jupiter ist zweifelsohne der gewaltigen Wirbelsturms (großer roter Fleck) . Doch nun haben Astronomen festgestellt das es einen weiteren, genauso großen Flecken gibt. Durch Wetteranomalien in der oberen Atmosphäre des Jupiters entstehen diese Wirbel, welche wir als „Große Flecken“ sogar von der Erde aus beobachten können, vorausgesetzt man verfügt über geeignete Teleskope. Der jetzt entdeckte Fleck weißt eine ungewöhnlich tiefe Temperatur auf und ist fast so beständig wie der bekannte „rote Fleck“
Seit Jahrhunderten tobt auf dem Jupiter ein gewaltiger Sturm, der als „großer roter Fleck“ bekannte Supersturm sticht auf jeder Jupiteraufnahme hervor und ist sein Markenzeichen. Jetzt haben Astronomen um Tom Stallard von der University of Leicester einen neuen großen Flecken gefunden. Im Fachmagazin „Geophysical Research Letters“ veröffentlichten Sie Ihre Entdeckung vom „großen kalten Fleck“. Was hinter diesem ungewöhnlichen Phänomen steckt ist noch nicht abschließend geklärt.
Klar ist, dass dieser kalte Fleck seit mindestens 15 Jahren besteht und an ein und derselben Stelle „steht“. Fündig wurden die Forscher mit Hilfe von Temperaturmessungen, unter anderem am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte in Chile.
Polarlichter könnten eine mögliche Ursache sein
Vermutlich hängt die Entstehung des großen kalten Flecks mit den Polarlichter auf dem Jupiter zusammen. Die Forscher vermuten, dass durch die Polarlichter Energie in die Atmosphäre eingetragen wird, wodurch sich diese aufheizt. In den oberen Atmosphärischen Schichten so vermuten die Forscher, entsteht eine kühlere Zone, welchen einen Wirbel schafft, ähnlich dem bekannten großen roten Fleck.
Jupiter-Mond sorgt für Polarlichter
Anders als auf der Erde werden die Polarlichter nicht durch das Auftreffen geladener Partikel von der Sonne auf die Erdatmosphäre ausgelöst, sondern werden bei Jupiter vor allem durch Gase ausgelöst, welche von Jupitermond Io stammen.
Stallard weiter „…die atmosphärischen Ströme, die von den Polarlichtern auf der Erde erzeugt werden, die Hitze schnell über den ganzen Planeten verteilen, so dass die obere Atmosphäre wie eine Glocke läutet, während Jupiters schnelle Drehung diese Energie näher an den Polen hält…“
Jupiter Sonden „Juno“ und „Juice“ sollen weitere Erkenntnisse liefern
Bereits 2022 soll die Raumsonde Juice „Jupiter-Eismond-Erkunder“ starten. Diese wird knapp dreieinhalb Jahre durch das Jupiter-System reisen und so nah an den Monden des Gasriesen vorbeifliegen, sowie in den Orbit des größten Jupitermondes Ganymed eintreten. Man vermutet, dass es auf einigen Jupiter-Monden Wasser geben könnten. Die Astronomen erhoffen sich durch Juice weitere Erkenntnisse und einen Nachweis für Leben.