Gleich 3 X-Klasse Sonneneruptionen in den letzten 24 Stunden
Starke X-Klasse Sonneneruptionen in den letzten 24 Stunden beobachtet
Die sehr aktive Region AR12087 (Beta-Delta Klasse) hat heute, um 11:06 Uhr MESZ, den dritten X-Klasse Flare* erzeugt! Dieser hatte diesmal die Stärke X1.0. Fast genau eine Stunde vorher erzeugte die Region einen M-Klasse Ausbruch mit der Stärke M3.0. Es bleibt abzuwarten, ob die Region ihre ganze Energie am östlichen Rand verschießt, oder ob noch genug überbleibt um in der geoeffektiven Position weitere starke Ausbrüche zu erzeugen. Noch jedenfalls ist sie nicht in der geoeffektiven Position und somit wird der Ausbruch wohl keine große Wirkung auf das Erdmagnetfeld haben.
*Eine Sonneneruption ist ein Gebilde erhöhter Strahlung innerhalb der Chromosphäre der Sonne, die durch Magnetfeldenergie gespeist wird. Als Flare oder chromosphärische Eruption bezeichnet man einfache Plasma-Magnetfeldbögen. Kommt es zu einer Reorganisation der Bögen, die zu einer Ablösung von Plasmaschläuchen führt, beobachtet man einen erhöhten Masseausstoß. Bezeichnungen dafür sind Koronaler Massenauswurf (CME) oder auch Eruptive Protuberanz, die damit verbundenen Teilchenstürme Sonnensturm, Protonenschauer,Solarkosmischer Strahlungsausbruch (englisch Solar Cosmic Ray Event) oder SEP (englisch Solar Energetic Particles).
Flares werden logarithmisch nach ihrer Röntgenstrahlungsenergie in die Klassen A, B, C, M und X unterteilt. Die Intensität innerhalb einer Klasse wird mit einem Wert zwischen 1,0 und 9,9 festgelegt. Erreicht der Wert 10,0, wird er der nächsten Klasse zugeteilt. In der Klasse X sind auch Werte größer als 10 möglich. Die Einteilung ergibt sich aus dem Fluss der Röntgenstrahlung, die von der Sonne ausgeht, und zwar aus dem Bereich von 0,1 bis 0,8 nm (1,55 bis 12,4 keV). Die Klasse A geht von 10-8 bis 10-7 Watt pro Quadratmeter, während die Klasse X ab 10-4 Watt pro Quadratmeter beginnt.
„Sonnensturm“ unterwegs zur Erde
Der gestrige Doppel-X-Flare hat wohl doch einen geoeffektiven Massenauswurf produziert. Eine genaue Analyse des Massenauswurfs, der bei der 2. X-Klasse Eruption entstand, zeigt eine schwache zur Erde gerichtete Komponente. Die Animation unten zeigt die Materieauswürfe die bei den Doppel-X-Flares entstanden sind. Die Erste Eruption erzeugte nur einen schwachen Auswurf. Der zweite und deutlich hellere Auswurf vom dem zweiten X-Flare wird der ersten „überrollen“, vergleichbar mit einer großen Welle, welche die kleinere schluckt und dessen Energie aufnimmt. Man spricht bei diesem Phänomen von einem sogenannten „Kannibalen .“ Die Computermodelle der NOAA errechneten , das die fusionierte Plasmawolke am Mittag des 13. Juni die Erde erreichen wird. Bei einem Treffer kann es zu einer erhöhten geomagnetischen Aktivität an den Polen kommen. Möglicherweise kann sich ein geomagnetischer Sturm ausbilden.
Weitere X-Klasse Flares sind auch in den nächsten Tagen nicht auszuschließen. Zwei Sonnenflecken (AR2080 und AR2087) haben komplexe und instabile ‚Delta-Klasse‘ Magnetfelder, die jeden Augenblick ausbrechen könnten, wie uns der X-Klasse Flare heute wieder gezeigt hat.
Die NOAA Weltraumwetter-Meteorologen schätzen, eine 60%ige Chance für M-Flares und eine Chance von 30%ige für X-Flares.