Sonnenaktivität im November & Dezember 2019
Sonnenflecken, Sonneneruptionen, Polarlichter und das Weltraumwetter
Sonnenflecken, Sonneneruptionen, Polarlichter und das Weltraumwetter
In den kommenden Monaten durchläuft die Sonne das Minimum des 11-jährigen Aktivitätszyklus. Der November 2019 war, was die Sonnenaktivität angeht, eher durchwachsen. So gab es in den ersten Tagen des Monats kleinere Sonnenflecken und im Laufe des Monats immer wieder koronale Löcher, welche uns ein aktives bis leicht stürmisches Weltraumwetter beschert haben.
Was sind Sonnenflecken überhaupt?
Sonnenflecken sind dunkle Stellen auf der sichtbaren Sonnenoberfläche (Photosphäre), die kühler sind und daher weniger sichtbares Licht abstrahlen als der Rest der Oberfläche. Ihre Zahl und Größe sind das einfachste Maß für die Sonnenaktivität. Die Häufigkeit der Sonnenflecken unterliegt einer Periodizität von durchschnittlich 11 Jahren, was als Sonnenfleckenzyklus bezeichnet wird. Ursache der Flecken und der in ihrer Nähe auftretenden Ausbrüche sind Magnetfelder.
Die geglätteten Sonnenfleckenrelativzahlen wiesen im ersten Halbjahr 2014 ein Maximum auf, sodass wir nun die absteigende Phase des Zyklus beobachten können. Heute, fünfeinhalb Jahre nach dem Aktivitätsmaximum, beträgt die Sonnenfleckenrelativzahl 0.
Sonnenflecken können durch ein speziell geschütztes Sonnenteleskop beobachtet werden. Besonders große Fleckengruppen können auch schon mal durch eine Sonnenfinsternisbrille erahnt werden (Achtung, auf keinen Fall mit optischen Instrumenten verwenden).
Polarlicht im Dezember
Die Wahrscheinlichkeit, dass Polarlichter im Dezember auch von Deutschland aus beobachtet werden können, ist zumindest an den Küstenregionen gar nicht so gering, da es auch in der absteigenden Aktivitätsphase immer wieder zu Sonneneruptionen oder anderen Aktivitäten kommen kann. Koronale löcher sind dabei die häufigste Ursache für geomagnetische Stürme.
Zuletzt waren 2015 Polarlichter bis nach Süddeutschland sichtbar. Der sogenannte Kp-Index lag damals bei knapp 8. Ein solch hoher Wert kommt fast nur in hohen Aktivitätsphasen und nach einer starken Sonneneruption zustande. Die letzten sichtbaren Polarlichter in Norddeutschland gab es am 28. Februar 2019. Der Kp-Index bezeichnet die Intensität der geomagnetischen Störung auf einer zehnstufigen Skala von 0 bis 9. In Norddeutschland kann ab einem Kp-Index-Wert von bereits 5 mit Polarlichtern tief am Nordhorizont gerechnet werden.
Zwischen dem 21./22. November 2019 erreichte der Kp-Index maximal einen Wert von rund 4. Damit waren Nordlichter nur von Nordskandinavien aus beobachtbar. Der Dezember wird sicherlich immer wieder kurze Aktivitätsphasen bringen, große Sonneneruptionen sind jedoch nicht zu erwarten.
Trend der Sonnenfleckenrelativzahl (SESC Sunspot Number) der letzten 24 Monate.
Trend der Sonnenfleckenrelativzahl (SESC Sunspot Number) über etwas mehr als einen Sonnenzyklus.
Quellen: https://www.polarlicht-archiv.de, https://www.calsky.com/,