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Starker Rückgang der kosmischen Strahlung am 01.06.2025

Der stärkste Forbush-Effekt seit 20 Jahren

Geschätzte Lesedauer: 2 minuten

Eigentlich sorgen Sonnenstürme dafür, dass die Strahlenbelastung im All steigt. Bei einem heftigen Sonnensturm am 1. Juni 2025 wurde jedoch die kosmische Strahlung deutlich reduziert. Eine Messstation in Finnland verzeichnete den stärksten Rückgang dieser Strahlung seit über zwei Jahrzehnten.

Monitor für Kosmische Strahlung, Station Oulu
Monitor für Kosmische Strahlung, Station Oulu

Dieses Phänomen nennt sich Forbush-Effekt, benannt nach dem amerikanischen Physiker Scott Forbush, der sich im frühen 20. Jahrhundert mit kosmischer Strahlung beschäftigte. Ein solcher Effekt tritt auf, wenn ein koronaler Massenauswurf eine riesige Plasmawolke von der Sonne – an der Erde vorbeizieht. Diese Wolke schiebt die kosmische Strahlung gewissermaßen beiseite und sorgt so vorübergehend für eine strahlungsärmere Umgebung rund um unseren Planeten.

Starke Sonnenstürme können die Intensität kosmischer Strahlung reduzieren

Am 1. Juni durchquerte ein besonders schneller koronaler Massenauswurf die Erdbahn und verringerte dabei die Menge kosmischer Strahlung um bis zu 25 Prozent. Ein ähnlich starker Rückgang wurde zuletzt am 30. Oktober 2003 gemessen – damals im Zusammenhang mit den berüchtigten „Halloween-Stürmen“.

Kosmische Strahlung als Risiko

Für Astronauten sind galaktische kosmische Strahlen ein echtes Problem. Die europäische Raumfahrtagentur ESA bezeichnet sie sogar als „Showstopper“ für eine bemannte Marsmission. Ein einziger Tag im All entspricht in etwa der Strahlendosis, die man auf der Erde in einem ganzen Jahr abbekommt.

Besonders gefährdet sind Körperregionen mit schnell teilenden Zellen, darunter das Knochenmark, die Fortpflanzungsorgane, der Magen-Darm-Trakt und die Haut. Ein Forbush-Effekt kann hier kurzfristig entlasten, doch leider sind solche Phasen zu selten und zu kurz, um einen längeren Raumflug, etwa zum Mars, wirklich sicher zu machen.

Die momentane Abschwächung der Strahlung dürfte jedoch in ein bis zwei Wochen vorbei sein.

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