Immer weniger Menschen beobachten und orientieren sich am Nachthimmel. Früher waren es überwiegend Seefahrer, die sich nachts an den Sternen orientierten. Doch heutzutage kennen nur noch weniger Menschen die Sternbilder, die zu bestimmten Jahreszeiten sichtbar sind. Könntet Ihr nachts den Norden bestimmen, wenn Ihr euch verirrt?
Unser heutiger Lebensstil hat uns überwiegend in die Großstädte getrieben, umgeben vom hellen Licht, sodass der Sternhimmel nur noch teilweise zu bewundern ist. Die vielen Lichtquellen behindern uns daran, die Sterne am Himmel zu sehen. Die Lichtverschmutzung nimmt jedes Jahr zu und es gibt kaum noch Orte in Deutschland, wo der Nachthimmel in seiner vollen Pracht zu bewundern ist.
Doch wenn wir unseren Blick auf einen Stern am Himmel richten, dann scheint dieser zu funkeln oder zu blinken. Sterne blinken normalerweise nicht, unsere Sonne blinkt ja auch nicht, dies würden wir ja an den Helligkeitsschwankungen wahrnehmen. Warum also scheinen andere Sterne zu funkeln und sogar die Farbe zu ändern?
Für das Funkeln der Sterne ist unsere Atmosphäre verantwortlich
Das Sternenlicht gelangt so gut wie direkt zu unserer Erde, kaum etwas lenkt es aber oder beeinflusst es auf diesen Weg. Erst in unserer Atmosphäre findet eine Lichtbrechung statt, wodurch der Lichtweg beeinflusst wird. Das Funkeln entsteht also, weil das Sternenlicht die turbulente Erdatmosphäre passieren muss.
Die Atmosphäre scheint für uns durchsichtig, jedoch verfügt sie keinesfalls über eine gleichmäßige Luftströmung. Am Tag steigt warme Luft nach oben. Die Atmosphäre ist also ein turbulentes Gas, obwohl sie durchsichtig scheint.
Jedes Mal, wenn das Sternenlicht es auf eine Luftschicht unterschiedlicher Dichte trifft, weicht es leicht ab, es bricht also konstant. Die Luft ist ständig in Bewegung, daher nehmen wir auch das Funkeln wahr und die Sterne scheinen zu blinken. Durch die geringen Abweichungen des Lichtweges ist auch der Farbwechsel zu erkennen, so wie beim Sonnenuntergang.
Planeten und Mond blinken nicht
Dieser interessante Effekt trifft ist nur bei Sternen zu beobachten, weil es sich um sehr kleine Lichtpunkte handelt. Planeten und Mond sind größere Lichtpunkte, Funkeln und Blinken bleiben also so gut wie aus. Wenn wir den Mond mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop beobachten, dann können wir sehr wohl die Turbulenzen an der Oberfläche wahrnehmen, die eigentlich durch unsere Atmosphäre hervorgerufen werden.
Wer in einer Großstadt lebt, kann denselben Effekt beobachten, indem er auf die Lichter am Horizont schaut. Auch in diesem Fall nehmen wir ein Blinken wahr. Besonders im Sommer ist das Funkeln zu erkennen, wenn der Asphalt und der Zement, die am Tage gesammelte Wärme abgeben.
Weltraumteleskope umgehen das Funkeln der Sterne
Sterne zu beobachten und zu erforschen ist also gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass sich das Licht in der Atmosphäre verändert, bevor es auf die Erde trifft. Doch wie kann man dieses Problem lösen? Ganz einfach, indem große Teleskope auf hohen Bergen installiert werden. Auf diese Weise muss das Licht einen geringeren Weg durch turbulente Luft zurücklegen.
Zusätzlich gibt es da noch die großen Weltraumteleskope, wie das Hubble. Seit 1990 fotografiert es den Weltraum und profitiert dabei von einem außerordentlichen Vorteil: das Sternenlicht muss die Atmosphäre nicht durchbrechen und liefert daher absolut klare Bilder.