Weltraumwetter

Aktiver Magnetsturm – Polarlicht in Norddeutschland möglich

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Polarlicht in Norddeutschland (21.04-23.04.17)

 Aurora Taken by P-M Hedén on April 22, 2017 @ Vallentuna Sweden

Aurora
Taken by P-M Hedén on April 22, 2017 @ Vallentuna Sweden

Bereits am 21.04.17 gegen 20:00 Uhr gingen in unserer Redaktion erste Polarlicht-Meldungen aus Norddeutschland ein. Dieses Ereignis war nicht nur für uns überraschend, sondern auch für offizielle Stellen. 

Derzeit kann man auf den Aufnahmen des Solar Dynamics Observatory  (SDO), welches die Sonne in verschiedenen Wellenlängenbereichen im ultravioletten (UV) und extrem-ultravioletten (EUV) Frequenzbereich permanent überwacht, ein zentrales koronales Loch in der Sonnenatmosphäre erkennen. Was genau koronale Löcher sind und wie sich diese auf unser Weltraumwetter Auswirken, haben wir im unteren Abschnitt „Weltraumwetter-Lexikon“ nochmals kurz zusammengefasst.

Bereits während der letzten Rotation verursachte der ausströmende Sonnenwind aus dem Koronaloch  mäßige G2-geomagnetische Sturmbedingungen (Kp6). Optisch hat sich das Koronaloch seit dem letzten besuch kaum verändert, es veränderte sich lediglich im südlichen Bereich und nahm generell etwas an Größe zu.

Das uns das koronale Loch demnach zumindest unruhige bist leicht stürmische Weltraumwetter Bedingungen bescheren wird, war abzusehen.

Fotografisches Polarlicht in Norddeutschland

Quelle und Daten: GFZ Potsdam
Quelle und Daten: GFZ Potsdam

Der Partikelstrom des koronalen Lochs traf bereits gestern gegen Mittag auf das Erdmagnetfeld. Die Sonnenwindgeschwindigkeit stieg im Tagesverlauf auf über 700km/s an und der Bz-Wert des interplanetarischen Magnetfeldes sank zwischenzeitlich auf -10nT. Die Partikeldichte lag im Schnitt bei ca. 8p/cm³. Die Kombination aus Sonnenwind, Partikeldichte und negativen Bz-Wert sorgte dann am Abend für einen entsprechenden geomagnetischen Sturm der Klasse G2 (KP 6).

Im Forum des AKM sind einige Aufnahme vom Polarlicht in Norddeutschland zusammengefasst. Diese findet Ihr -HIER-

Polarlichtwahrscheinlichkeit für Norddeutschland weiter als „hoch“ eingestuft

Noch immer ist das Erdmagnetfeld im Einfluss des Sonnenwinds, ein geomagnetischer Sturm der Kategorie G1 ist durchgehend seit Mitternacht zu beobachten. Die Polarität des hereinkommenden Sonnenwinds erlaubt gutes Eindringen in die irdische Magnetosphäre. Die Chancen für Polarlicht heute Abend, sowie in der kommenden Nacht sind sehr gut.

Wir werden Euch über den weiteren Verkauf der Aktivitäten auf dem Laufenden halten.

 

Weltraumwetter-Lexikon

Geomagnetischer Sturm
Die Erde befindet sich in einer Art magnetischer Blase, der Magnetosphäre. Diese schützt uns vor dem Sonnenwind. Trifft ein Sonnensturm die Erde, stört er die Magnetosphäre und löst einen geomagnetischen Sturm aus. Polarlichter treten auf. Satelliten können beschädigt oder Funkverbindungen und elektrische Leitungen gestört werden.

Interplanetarisches Magnetfeld 

Das Magnetfeld der Sonne wird vom Sonnenwind über die Planeten hinaus durch das gesamte Sonnensystem getragen. Weil sich die Sonne dreht, entsteht eine sich spiralförmig drehende magnetische Schicht, die man sich wie ein Ballerinaröckchen vorstellen kann. Diese wechselt mit der Sonne die magnetische Polarität alle elf Jahre.

Korona
Die äusserste Schicht der Sonnenatmosphäre kann man bei einer Sonnenfinsternis von Auge sehen. Sie besteht aus bis zu zwei Millionen Grad Celsius heissem Gas.

Koronales Loch
Ein koronales Loch ist ein Bereich in der Sonnenkorona mit einer niedrigeren Temperatur und Dichte als in der Umgebung. Auf Sonnenbildern erkennt man ein koronales Loch als grösseren, dunklen Bereich. Hier kann Plasma austreten und sich als Sonnenwind im Weltraum verbreiten.

 

Dominik Zgrzendek

Mein Name ist Dominik Zgrzendek, ich bin 33 Jahre alt und Gründer des Weblogs "Sonnen-Sturm.info". Die Astronomie, sowie die Beobachtung der Sonne, ist ein langjähriges Hobby von mir. Mit dieser Seite möchte ich euch an meinem Hobby teilhaben lassen und hoffe so, einige für die Astronomie begeistern zu können!

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